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Rosafarbene Kutsche
rollt zum Stephansdom

Verona und Franjo Pooth heiraten am Samstag kirchlich

Wien (dpa). Verona und Franjo Pooth werden sich an diesem Samstag im Wiener Stephansdom das Ja-Wort geben. Das Paar wird um 15 Uhr von Dompfarrer Anton Faber kirchlich getraut.
Im Mai 2004 hatte Verona Feldbusch Franjo Pooth im kalifornischen San Diego standesamtlich geheiratet. Foto: dpa

Zum Gottesdienst werden 300 Ehrengäste erwartet. Ein bolivianischer Kinderchor wird die Feier umrahmen. Verona (37) und ihr Mann Franjo (36) sind seit etwa 15 Jahren das erste Paar, das vor dem Hauptaltar des »Steffl« den kirchlichen Segen empfangen wird.
Der Medienstar und Werbeprofi Verona Pooth (vormals Feldbusch) hat die Trauung perfekt geplant. Das Paar wird im Hotel Imperial wohnen, in dem schon Gäste wie Königin Elizabeth II. oder Pop-Star Michael Jackson weilten. Die Torte wurde bei der traditionsreichen Hofzuckerbäckerei Demel bestellt. Zur Hochzeitsfeier wird das Paar von einer rosafarbenen Kutsche mit vier Schimmeln abgeholt, die von einem Wiener Süßwarenhersteller gesponsert wird.
Von 80 Beamten der Wiener Polizei begleitet führt der Weg durch die Innenstadt zum Stephansdom. Die Braut hat angekündigt, dass ihr Mann die von Karl Lagerfeld geschneiderte Hochzeitsrobe erst am Tag der Trauung sehen wird. Sie sei abergläubisch, gestand Pooth, und sei überzeugt, dass es Unglück bringe, wenn der Bräutigam sie vor der Trauung im Hochzeitskleid sehe.
Leser der Illustrierten »Bunte« dagegen konnten das Werk des Designers bereits begutachten. Das Blatt, das sich auch die Exklusiv-Rechte für Fotos von der kirchlichen Zeremonie gesichert hat, veröffentlichte vorab ein Bild von Verona in einer weißen Robe mit 20 Meter langer Schleppe.
Dompfarrer Faber hatte für seine Entscheidung, die Trauung vor dem Hochaltar durchzuführen, von vielen Seiten Kritik einstecken müssen. Er habe sich durch Gespräche von den Absichten des Paares überzeugt und sogar eine Eheerlaubnis vom Kölner Kardinal Joachim Meisner einholen lassen, rechtfertigte sich der Geistliche: »Das ist eine kirchliche Eheschließung wie jede andere auch«.
Die Kirche könne froh sein, »wenn sich alle Paare mit einer solch klaren Entschiedenheit zu der Ehe und einem gemeinsamen Kind bekennen würden«, sagte er. Er werde zu dem Brautpaar über den Schluss der Bergpredigt sprechen.
Verona und Franjo Pooth, die seit mehr als fünf Jahren ein Paar sind, hatten im Mai 2004 in San Diego standesamtlich geheiratet. Der gemeinsame Sohn San Diego war bereits am 10. September 2003 zur Welt gekommen. Das Paar hat nun den zweiten Geburtstag des Kindes als Datum für die kirchliche Trauung gewählt.

Artikel vom 10.09.2005