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Aufhebung der Bezirke ohne Sinn

VBE skeptisch - Selbst das Ministerium erwartet kaum Auswirkungen

Eltern können ihre Kinder künftig auch an entfernteren Grundschulen anmelden.
Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Auf große Skepsis stößt die Abschaffung der Grundschulbezirke in NRW beim Verband Bildung und Erziehung. »Die in einer Rundmail des Staatssekretärs an die Schulen formulierte Ankündigung der Schulministerin, Grundschulen mit besonderen Problemen künftig besser unterstützen zu wollen, findet die Zustimmung des VBE«, sagte gestern VBE-Landeschef Udo Beckmann, »Allerdings sehen wir keinen Sinn darin, durch vorherige Aufhebung der Schuleinzugsbezirke zusätzliche Problemschulen erst schaffen zu wollen.«
Die Landesregierung habe richtig erkannt, dass es Grundschulen in sozialen Brennpunkten gibt, die besondere Förderung bedürften. Dass diese künftig mehr Lehrerstellen und unterstützende Maßnahmen erhalten sollen, hält der VBE für richtig. In dem elektronischen Rundschreiben heißt es auch, dass Eltern künftig die Fahrtkosten selbst übernehmen müssen, wenn sie sich für eine andere als die wohnortnahe Grundschule entscheiden.
»Eine angeblich abgebaute Hemmschwelle wird damit durch eine neue ersetzt«, so Beckmann. Darüber hinaus gehe die Ministerin ganz offensichtlich davon aus, dass die meisten Eltern auch weiterhin die wohnortnächste Grundschule für ihr Kind wählen werde. Beckmann: »Warum dann noch das Ganze überhaupt?«

Artikel vom 15.09.2005