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Eine friedliche Demonstration

600 Jugendliche besuchten Festival »Rock gegen rechts«


Bielefeld (JM). Gewalt und Fremdenhass haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Das bewies die Bielefelder Jugend beim »Rock gegen rechts«-Festival im Jugendzentrum »Kamp«. Fünf lokalen Rockbands lockten 600 Jugendliche zu der Veranstaltung. Der Andrang war so gewaltig, dass längst nicht alle Besucher eingelassen werden konnten.
Die hochkarätigen Bands waren keineswegs ein unwichtiger Faktor für den gigantischen Ansturm. Schon gleich zu Beginn heizten Bielefelds »heißeste Newcomer« wie zum Beispiel »Psychosonic« der Menge ein. Brachiale Rockhymnen und hitverdächtige Balladen der Hoffnungsträger kamen mehr als nur gut an. Wegen einer Kreativpause zur musikalischen Neuorientierung spielten sie überraschenderweise ihr vorerst letztes, viel zu kurzes Konzert.
Die folgende Gruppe hat sich einen zur Musik passenden Bandnamen ausgesucht. »Vulgär« lieferten ordentlichen Drei-Akkord-Punk, bei dem es kein Tempolimit gab. Mit sozialkritischen Texten gaben auch sie ein klares »Nein!« für Faschismus.
Ähnlich machten es ihnen »Shorthanded« mit ihrem stimmungsvollen Ska-Punk nach. Sie mischten gekonnt Blechbläser mit hektischen Stromgitarren und ironischen Texten. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen gehört »Skunks«s flavour« schon zum alten »Metal«. »Dauer-Headbanging« (starkes Kopfnicken mit langen Haaren) und Weit-»Stagediving« (von der Bühne aus auf die Hände des Publikums springen) schienen sich zu neuen Lieblingssportarten der Zuschauer zu entwickeln.
Anschliesend gaben »Heavy on Wire« den Ton an. Ihr melancholischer Pop-Rock überzeugte sogar schon die Jury des »Bielefeld-rockt«-Wettbewerbs, die ihn mit dem ersten Platz honorierte. Ein ruhiges und angemessenes Ende für ein friedliches Festival mit einer deutlichen Botschaft.

Artikel vom 14.09.2005