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Bauen mit Holz - aber natürlich

Verschiedene Systembauweisen ermöglichen hohen Vorfertigungsgrad

Holz wirkt ursprünglich, warm und natürlich. Nicht nur in der Inneneinrichtung, sondern zunehmend auch im Hausbau erfreut sich dieser Rohstoff einer wachsenden Beliebtheit.
Wohnen im Einklang mit der Natur? Möglich ist das in einem Haus in massiver Holzbauweise. Holz besitzt hervorragende ökologische und wohnklimatische Eigenschaften und schirmt Strahlungseinflüsse wirksam ab.Foto: Honka
Ob Lärche, Kiefer, Fichte, Buche oder Eiche - in Deutschland sind zahlreiche Holzarten heimisch, die sich für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche am und im Haus eignen. In Verbindung mit variantenreichen konstruktiven Möglichkeiten, die Holz bietet, lassen sich individuelle, ausdrucksstarke Gebäude realisieren - für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack.
Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärmeleiter. Eine Eigenschaft, die sich beim Bauen in puncto Dämmung positiv auswirkt. Denn der Einfluss unvermeidlicher Wärmebrücken fällt so weniger ins Gewicht. Außerdem leistet der Baustoff Holz selber einen Dämmbeitrag, der sich durch die Dämmung in den Gefachen noch erhöht. So kommt man insgesamt mit weitaus weniger Dämmmaterial aus, um zum Beispiel die Vorgaben der neuen Energieeinsparverordnung zu erfüllen.
Ebenso wie beim Wärmeschutz setzt der Holzbau auch beim Schallschutz auf weniger Masse. Die Minimierung von Luft- und Trittschall wird durch praxisbewährte Kombinationen der Werkstoffe und der Schichtenanordnung realisiert. An Federschienen abgehängte Deckenbekleidungen, Hohlraumdämpfung in der Balkendecke oder schwimmender Estrich sind geeignete Schallschutzmaßnahmen.
Die Trockenbauweise in Holz und der hohe Vorfertigungsgrad bieten zahlreiche Ansatzpunkte zur Eigenleistung. Bauherren, die selber Hand anlegen, können bis zu 30 Prozent der Baukosten einsparen - je nach handwerklichem Geschick. Von bestimmten Gewerken sollte jedoch auch der talentierteste Heimwerker lieber die Finger lassen. Dazu zählen etwa die Erschließung des Grundstücks, das Gießen der Bodenplatte, das Aufrichten des Dachstuhls, die Dacheindeckung, die haustechnischen Installationen, und vor allem die Herstellung der Luftdichte der Gebäudehülle sollte besser dem Fachmann überlassen bleiben. Dagegen findet der Bauherr beim Innen- und Dachausbau ein weites Betätigungsfeld.
Den eindeutigen Trend zur Eigenleistung greifen zahlreiche Holzhaushersteller auf und bieten Selbstbausätze und Ausbauhäuser an. Beim Bausatzhaus werden die einzelnen, vormontierten Elemente der Gebäudehülle angeliefert, die der Bauherr dann selbst unter fachkundiger Anleitung errichtet - zusätzliche helfende Hände sind allerdings notwendig. Das Leistungspaket des Ausbauhauses umfasst die wetterfeste Kompletterstellung der Außenhülle durch den Hersteller. Den Innenausbau übernimmt der Bauherr.

Artikel vom 24.09.2005