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Rätselraten
in Gladbach

Kamps war der Retter

Mönchengladbach (dpa). Der Druck hat abgenommen, doch die Ungewissheit bleibt. Bei Borussia Mönchengladbach geht auch nach dem ersten Saisonsieg das Rätselraten um das Leistungsvermögen der Mannschaft weiter.
Das hart umkämpfte 2:1 ließ viele Wünsche offen. Obwohl sieben neue Spieler in der Startelf standen, offenbarten sich alte Probleme. Sportdirektor Peter Pander empfahl eine pragmatische Sicht der Dinge: »Es ging nicht darum, Fußball zu zelebrieren, sondern drei Punkte zu holen.«
Vor allem Trainer Horst Köppel schien von schweren Lasten befreit. Nervende Diskussionen um eine fragwürdige Einkaufspolitik bleiben ihm zunächst erspart. Dank der Tore von Oliver Neuville (5.) und Zé Antonio (65.) nahm der Gegenwind ab. Wie Sportdirektor Pander warb er mit Verweis auf die Integration der Zugänge um mehr Geduld. »Man kann noch keine Harmonie erwarten.«
Wie schwer es ist, auf Anhieb in neuer Umgebung Fuß zu fassen, bekam Last-Minute-Transfer Kristian Lisztes zu spüren. Der Ex-Bremer blieb wirkungslos. Ungleich besser schlug sich der zweite Debütant Kahé: Der Angreifer aus Brasilien bereitete mit einem Kopfball die Führung vor. Als große Stütze erwies sich ausgerechnet ein bereits ausgemusterter Profi. Erst auf einem Spaziergang wenige Stunden vor dem Anpfiff hatte Torhüter Darius Kampa erfahren, dass er den an einer Grippe erkrankten Stammkeeper Kasey Keller vertreten würde. Von einer Notlösung konnte nicht die Rede sein: Beim Elfmeter von Ivica Grlic vereitelte Kampa in der 23. Minute die mögliche Führung der Gäste, die durch Uwe Möhrle (9.) zum Ausgleich gekommen waren.

Artikel vom 12.09.2005