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Roger Federer nimmt Fahrt auf

US Open: Alles deutet auf ein Traumfinale gegen Andre Agassi hin

New York (dpa). Auf der Zielgeraden der US Open ist Champion Roger Federer wieder richtig in Fahrt gekommen.

Während sich die Konkurrenz durch Fünfsatz-Krimis in die Vorschlussrunde quälen musste, machte es sich der Titelverteidiger beim 6:2, 6:4, 6:1 gegen David Nalbandian leicht und schickte den Argentinier nach 100 Minuten mit der dritten Niederlage in Serie vom Center Court. In der Runde der letzten vier kommt es nun am Samstag zur Neuauflage des vorjährigen Endspiels gegen den Australier Lleyton Hewitt. Der setzte sich in 2:26 Stunden gegen den Finnen Jarkko Nieminen mit 2:6, 6:1, 3:6, 6:3, 6:1 durch.
»Gegen Nicolas Kiefer war ich richtig unter Druck«, sagte Federer. »Jetzt läuft alles wieder prima.« Gegen den einstigen »Angstgegner« Nalbandian, gegen den er die ersten fünf Begegnungen einschließlich des Viertelfinals der US Open vor zwei Jahren verloren hat, fand der Eidgenosse zu seiner Dominanz zurück. Was Hewitt nach der 0:6, 6:7 (3:7), 0:6-Finalpleite im Vorjahr ändern solle, wurde Federer gefragt: »Nichts, sonst läuft er noch brutaler ins Messer.«
Die Übermacht des 23-Jährigen aus Oberwiel war im Viertelfinale wieder so eklatant, dass sein Gegenüber schier die Lust verlor. »Manchmal habe ich gedacht, dass es egal ist, ob ich den Schläger in der Hand behalte oder nicht.« Nach dem Aufschlagsverlust zum 0:2-Satzrückstand entschied sich Nalbandian für Zweiteres und zertrümmerte sein Racket.
Auch Hewitt war im Match gegen den bislang einzigen Finnen in einem Grand-Slam-Viertelfinale manches Mal kurz davor auszurasten. »Ich kenne ihn als harten Kerl. Aber jetzt, wo er geheiratet hat und Vater wird, ist er vielleicht entspannter«, meinte Federer. Dass er gegen den Tennis-Rüpel aus Adelaide ernsthaft in Gefahr geraten könnte, nachdem er die letzten acht Vergleiche gewonnen hat, glaubt der dreimalige Wimbledonsieger nicht.
Alles deutet auf ein Traumfinale mit Andre Agassi hin. Der US-Amerikaner, der seinen dritten Triumph in Flushing Meadows nach 1994 und 1999 will und dann höchstwahrscheinlich nach 20 Jahren auf der Tour aufhört, trifft im anderen Semifinale auf Landsmann Robby Ginepri.
Stark gespielt und viel gelernt. Nur die Titelträume erfüllten sich für Anna-Lena Grönefeld im Duett mit Martina Navratilova nicht. Die russisch-italienische Kombination Jelena Dementjewa/Flavia Pennetta siegte 6:2, 6:4 und stürmte ins Finale am Sonntag, in dem Lisa Raymond/Samantha Stosur (USA/Australien) die Kontrahentinnen sein werden.
ErgebnisseMänner, Viertelfinale: Federer (Schweiz/1) - Nalbandian (Argentinien/11) 6:2, 6:4, 6:1; Hewitt (Australien/3) - Nieminen (Finnland) 2:6, 6:1, 3:6, 6:3, 6:1; Halbfinale: Federer - Lleyton , Agassi (USA/7) - Ginepri (USA)
Frauen-Doppel, Halbfinale: Dementjewa/Pennetta (Russland/Italien/14) - Grönefeld/Navratilova (Nordhorn/USA/7) 6:2, 6:4; Raymond/Stosur (USA/Australien/6) - Martinez/ Pascual (Spanien/3) 7:5, 4:6, 7:6 (7:2)
Mixed, Finale: Hantuchova/Bhupathi (Slowakei/Indien) - Srebotnik/Zimonjic (Slowenien/Serbien und Montenegro) 6:4, 6:2

Artikel vom 10.09.2005