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Strafprozess findet auf Autobahnbrücke statt

Richter begutachten Unglücksstelle an der A 4


Gummersbach (dpa). Der Prozess um den wohl teuersten Autounfall Deutschland ist gestern mit einem Ortstermin auf der Wiehltal-Autobahnbrücke fortgesetzt worden. Die A 4 zwischen Gummersbach und Wiehl-Bielstein blieb am Vormittag wegen des Ortstermins in beide Richtungen gesperrt. Nach Polizeiangaben gab es vier Kilometer Stau.
Ein 26 Jahre alter Autofahrer hatte vor einem Jahr einen Tanklastzug gerammt. Der Lkw stürzte mit 30 000 Litern Treibstoff in die Tiefe und explodierte. Der Fahrer kam ums Leben, an der Brücke entstand durch die Hitze ein Schaden von bis zu 40 Millionen Euro.
Der 26-Jährige hatte gestanden, das Auto gelenkt zu haben. Er soll ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss gefahren sein und durch Abdrängen und den Zusammenstoß den Absturz des Lastwagens verursacht haben.
Sachverständige entdeckten gestern Metall- und Plastikteile in einem Baum und unter der Brücke, die von dem abgestürzten Tanklastzug stammen könnten. Die Trümmer wurden beschlagnahmt. Außerdem inspizierten die Sachverständigen die Leitplanken vor der Absturzstelle. Danach stiegen sie ins Tal hinab, um auch den Ort in Augenschein zu nehmen, an dem der Lastzug in Flammen aufgegangen war. Außerdem schritten Richter und Gutachter die gesamte Brücke ab, um den Unfallhergang zu rekonstruieren und die Zeugenaussagen einzuordnen.

Artikel vom 09.09.2005