09.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mord: Erster Mann in U-Haft

SEK greift in Bad Oeynhausen zu

Von Christian Althoff
Petershagen (WB). Fünf Wochen nach dem Mord an Kaufmann Carsten G. (28) aus Petershagen hat es gestern die erste Festnahme gegeben. Beamte des Bielefelder Spezialeinsatzkommandos (SEK) überwältigten in Bad Oeynhausen einen 40-jährigen Mann, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt.
Opfer Carsten G. gehörte einer Bande an.
Carsten G., Mitarbeiter der Sixt-Autovermietung, war in der Nacht zum 6. August erschossen und mit Flacheisen beschwert im Schleusenkanal von Petershagen versenkt worden.
Bei dem gestern festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um einen 40 Jahre alten Mann, der aus Bünde stammt und zuletzt mit seiner Frau und seinem Kind in Bad Oeynhausen lebte. Als er gestern Mittag seine Wohnung verließ und mit seinem Auto davonfuhr, stoppten SEK-Beamte den Wagen im Ortsteil Rehme und überwältigten den 40-Jährigen, der keine Gegenwehr leistete. Er steht im Verdacht, gemeinsam mit Mordopfer Carsten G. einer Bande angehört zu haben, die gewerbsmäßig Einbrüche begangen und die Beute verkauft haben soll. Zum Lagern hatte Carsten G. eine Halle in Minden gemietet, in der Polizisten Fahrräder aus einem Einbruch im Kreis Lippe, Kettensägen und Hochdruckreiniger aus Baumärkten, Reitsportartikel aus einem Einbruch in Minden und Beutestücke aus einem Teakmöbelgeschäft in Oerlinghausen gefunden hatten.
Der gestern Festgenommene war bereits wegen mehrerer Diebstähle polizeibekannt. Ob er nur Mitglied der jetzt aufgeflogenen Einbrecher- und Hehlerbande war oder in Verbindung zu dem Mord an seinem Komplizen steht, ist noch nicht klar. Bei der Durchsuchung der Wohnung und des Autos sollen gestern keine Hinweise gefunden worden sein, die den Mann hinsichtlich der tödlichen Schüsse belasten.
Derzeit versucht die 20-köpfige »Mordkommission Kanal«, weitere Bandenmitglieder zu ermitteln. Die Kripo sucht außerdem in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke nach Hallen, Scheunen, Bauernhöfen, Garagen oder Kotten, die der Bande als weiteres Lager gedient haben können. Hinweise auf entsprechende Objekte erbittet die Polizei unter 05731/2300

Artikel vom 09.09.2005