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Jeder zweite Lehrer geht in Pension


Berlin (dpa). Der Lehrermangel an Deutschlands Schulen wird in den kommenden Jahren dramatisch zunehmen. Allein in diesem Jahr fehlen nach Schätzungen des Deutschen Philologenverbandes zum Schuljahresbeginn bundesweit etwa 10 000 Lehrer. In Bayern und Baden-Württemberg gehen an diesem Wochenende als letzten Ländern die Sommerferien zu Ende. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnte vor einer weiteren Verschärfung des Problems: »Von derzeit 750 000 Lehrkräften werden in den kommenden sieben Jahren 50 Prozent in den Ruhestand gehen«, sagte GEW-Expertin Ilse Schaad gestern. An den Universitäten würden aber etwa nur halb so viele Lehrer ausgebildet, wie die Schulen bräuchten.
»Die Mangelsituation weitet sich auf alle Schularten aus«, sagte Philologen-Verbandschef Heinz-Peter Meidinger. Besonders problematisch sei der fehlende Lehrernachwuchs. »Natürlich gibt es auch ausgebildete Lehrer, die keinen Job finden«, sagte Schaad. Dies beziehe sich meistens auf bestimmte Fächer oder Schularten.
Allgemein sei der Lehrermangel aber seit fünf Jahren stetig angewachsen, doch an den Hochschulen seien Studienplätze immer weiter abgebaut worden. »Allein in Berlin fehlen mindestens 600 Lehrer an Grundschulen«, sagte Schaad.

Artikel vom 12.09.2005