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1,3 Millionen Euro in Münzen veruntreut?


Aachen (dpa). Ein Beamter soll 1,3 Millionen Euro aus Parkautomaten in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Er steht seit gestern in Aachen vor Gericht. Die Anklage wirft dem 39-Jährigen Untreue in besonders schwerem Fall vor. Der ehemalige Kassierer der Stadtkasse Aachen habe das angelieferte Geld aus den Automaten gezählt, Teilbeträge abgezweigt und den Rest regulär an ein Geldinstitut weitergeleitet. Der Mann schwieg gestern zu den Vorwürfen. Der Beamte soll knapp drei Jahre lang einmal monatlich Beträge zwischen 800 und 92 000 Euro in Münzen von seinem Arbeitsplatz weggeschleppt haben. Den Großteil habe er angelegt, aber nicht unter seinem Namen, sagte der Staatsanwalt. Die Machenschaften des Beamten fielen auf, als er krank wurde. Bankangestellte zählten stattdessen das Geld, und plötzlich waren die Einnahmen aus den Parkautomaten sehr viel höher als sonst.
Der Beschuldigte hatte seit 1987 bei der Stadtkasse Aachen gearbeitet. Der Angeklagte sitzt seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft und leidet nach Angaben seines Anwaltes unter Depressionen. Das Urteil soll im November gesprochen werden.

Artikel vom 08.09.2005