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200 Häftlinge im Hungerstreik

Guantánamo-Insassen wehren sich gegen Haftbedingungen


London/Washington (dpa). Mehr als 200 Häftlinge in dem umstrittenen US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba befinden sich nach Angaben der britischen Zeitung »The Guardian« zum Teil seit vier Wochen im Hungerstreik. Sie wollten damit unter anderem gegen ihre Haftbedingungen protestieren, berichtete das Blatt am Freitag.
Der britische Menschenrechtsanwalt Clive Stafford Smith, der 40 der Häftlinge vertritt, sagte dem »Guardian«, für einige der Gefangenen werde die Situation kritisch. Sie wollten ihre Aktion aber auf jeden Fall fortsetzen, und er befürchte, dass sie sich zu Tode fasteten.
Der Anwalt warf dem US-Militär vor, den Hungerstreik herunterzuspielen, wenn es erkläre, lediglich 76 der Insassen des Lagers verweigerten die Nahrungsaufnahme. Insgesamt halten die USA auf dem Stützpunkt 520 mutmaßliche Terroristen fest - manche von ihnen seit fast vier Jahren, ohne dass es einen Prozess gegeben hat. Zehn der Hungerstreikenden würden bereits zwangsernährt.

Artikel vom 10.09.2005