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Raum für
Inschrift

»Unvergessen«


Der Name des Verstorbenen kann nur mit Buchstaben und Worten geschrieben werden, demzufolge verdient die Beschriftung des Grabmals höchste Aufmerksamkeit. Schon bei den Überlegungen zu Größe und Gestaltung des Grabmals muss die Inschrift mitbedacht werden. Auf einer sehr schmalen Stele wird ein langer Doppelname keinen Platz finden. Soll vielleicht sogar ein längerer Denkspruch oder Bibelvers auf das Grabmal, so ist auch dafür der Raum von vornherein zu berücksichtigen. Neben der Information ist die Schrift jedoch auch ein Gestaltungselement, dem dieselbe Aufmerksamkeit zukommen sollte wie dem Grabmal selbst. Ästhetisch meist unbefriedigend sind vorgefertigte Bronze-Schriften, die mit Dübeln auf dem Grabmal befestigt werden. Eine Schriftgestaltung direkt aus dem Grabmal wird gestalterisch die besseren Ergebnisse bringen. Schriften können sein wie Ornamente. Sie können vertieft in die Fläche gehauen werden, können erhaben stehen bleiben, wenn die Fläche ringsum abgearbeitet wird. Die Schrift kann vertieft-erhaben erscheinen oder als Intarsie in den Stein eingepunzt werden. Auch die gewählte Schriftart selbst kann die Fläche beleben. Aufgesetzte Buchstaben wirken zwar repräsentativ, aber auch leblos. Als serielle Produkte sind sie häufig auf Feldern mit zusätzlichen Gestaltungsvorschriften nicht zulässig.

Artikel vom 29.10.2005