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Noch hat RailCap einen Vorsprung

Uni-Besuch mitten im Wahlkampf am Tag nach dem Gebührenbeschluss

Paderborn (WB/rb). Hochschulminister hatten es mit ihren Studenten schon mal schwerer. Fast nur Höflichkeiten gestern beim Antrittsbesuch von Andreas Pinkwart in Paderborn. Paderborns Uni-Rektor Nicolaus Risch erläutert Innovationsminister Andreas Pinkwart (l.) RailCap.
Am Tag nach dem Kabinettsbeschluss zur Einführung von Studiengebühren und in Wahlkampfzeiten sowieso war mit geballter Wut zu rechnen, aber Minister und Rektor Nicolaus Risch nannten die Begegnung mit Studierenden schlicht »ein gutes Gespräch«.
»Sehr gute Fragen« seien gestellt, »auskömmliche Antworten« gegeben worden, berichtete Pinkwart und lobte den Sinn der Studentenschaft für Effizienz. Wer wegen der Studienbeiträge an besser ausgestatteten Unis künftig drei Monate schneller fertig werde, der könne die Mehrkosten von 5000 bis 7000 Euro auch zügiger erwirtschaften, sagte er. Die neuen Vorstellungen von Studium und Zielerreichung sind offenbar angekommen. Schon der Titel des Hochschulministers macht die so ganz andere Linie deutlich: »Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW«.
Für das Vorzeigeprojekt RailCap, so eine Art Transrapid auf Schienen für Indivualreisen, hatte Pinkwart den erhofften Fördercheck leider nicht dabei. Die nächste Ausbaustufe kann es nur geben, wenn Großunternehmen, am besten die Bahn selbst, mit einsteigen. Die schwarz-gelbe Landesregierung allein, die gerade erst mit einer Haushaltssperre gestartet ist, kann den Bau von Prototypen und einer Anwendungsstrecke jedenfalls nicht bezahlen. Dekan Jürgen Gausemeier drückte aufs Tempo, China und Indien würden demnächst eigene Railtechnik entwickeln. »Wir müssen unseren Zeitvorteil jetzt nutzen.«

Artikel vom 08.09.2005