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Unermüdliche Arbeit
schuf neues Vertrauen

Land fördert »Erziehung nach Auschwitz«


Düsseldorf (WB/rb). NRW ist das einzige Bundesland, das seit 1998 Pädagogen in Zusammenarbeit mit der Schule für Holocaust-Studien von Yad Vashem/Israel systematisch fortbildet. Darauf hat der deutsche Botschafter in Israel, Rudolf Dreßler (64), in Jerusalem hingewiesen.
Anlässlich des zehnten Lehrerseminars »Erziehung nach Auschwitz« kam es zu einem Empfang im Jerusalemer Kind-David-Hotel mit Pädagogen aus NRW, fünf davon aus OWL. In seiner Ansprache hob der Botschafter und frühere prominente SPD-Bundespolitiker hervor, dass NRW inzwischen mehr als 200 besonders engagierte Lehrkräfte gezielt für die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Holocaust im Schulalltag geschult habe.
Das Programm gilt im deutschsprachigen Raum als Pilotprojekt. Besonders, unterstrich der in diesen Tagen nach Deutschland zurückkehrende Botschafter das besondere Engagement des Initiators, Theo Schwedmann, Lehrerfortbildung Münster. Durch seine unermüdliche Arbeit habe er neues Vertrauen geschaffen. Dreßler: »Aus deutscher Sicht kann - 60 Jahre nach Auschwitz - der Holocaust gar nicht intensiv genug behandelt werden.« Schwedmann entgegnete, dass aus der Seminarreihe inzwischen die stabilste und intensivste Zusammenarbeit der Gedenk- und Forschungsstätte Yad Vashem mit deutschen Lehrern entstanden sei. Er dankte ausdrücklich dem NRW-Schulministerium und der Staatskanzlei für die finanzielle Förderung, die er auch in Zukunft erhofft.
Früchte der bisherigen Bemühungen seien Schulpartnerschaften, preisgekrönte Arbeiten bei Politikwettbewerben und lokalgeschichtliche Forschungen.

Artikel vom 08.09.2005