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Gute Ernte - und der Obstbrand schmeckt auch

Gärtner Thomas Kastigen hat sich auf Äpfel spezialisiert - Jetzt möchte er Wein anbauen


Bielefeld (SC). »Die Ernte ist gut in diesem Jahr«, sagt Thomas Kastigen strahlend. Der Leiter einer Gärtnerei mit Filialen in Hoberge-Uerentrup, Steinhagen und Babenhausen pflanzt Apfelbäume an. Elstar, Jonagold und Boskop, aber auch alte Sorten wie der Finkenwerder Prinzenapfel hängen in großer Zahl und leuchtend rot an den Ästen.
Seit 20 Jahren bereits leitet Kastigen seinen Betrieb, wo er fünf Hektar Land zum Apfelanbau nutzt. Wichtig: Seine Bio-Äpfel müssen den Kriterien der EU-Verordnung genügen, aber nicht zuletzt die optimale Lage am Südhang sorgt für Qualität. »Ich habe eine Marktlücke gefunden«, berichtet der Obstspezialist. Als er 1998 mit dem Anbau begann, gab es die nächstgelegene Konkurrenz in Versmold. »Ich baue sehr gängige Sorten an. Den magenfreundlichen Jonagold kaufen eher ältere Menschen, wohingegen der Elstar bei Familien besonders beliebt ist. Ältere Sorten wie der Finkenwerder Prinzenapfel eignen sich dagegen sehr gut für Obstbrände.«
Am 16. September beginnt die Ernte; dann ist die Plantage am Linkenberg zwei Wochen lang täglich von 15 bis 18 Uhr für Selbstpflücker geöffnet. Sowohl die übrigen Äpfel als auch die aus Steinhagen und Babenhausen werden im Kühlhaus in Steinhagen gelagert und können dort ab Oktober erworben werden.
»Aber allein von Äpfeln kann man nicht leben«, meint der 48-Jährige Deshalb bietet er außerdem Dienstleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau an. Nicht zu vergessen: Apfelsaft und Obstbrände; momentan darf Kastigen 50 Litern brennen. Käufer seiner Erzeugnisse sind zum großen Teil Privatleute, aber auch Naturkostläden.
Jetzt möchte Kastigen sogar Wein anbauen - Dornfelder. »Das ist aber nur ein erster Versuch.« In Babenhausen und Hoberge wachsen bereits die ersten Reben. Wenn alles glattgeht, kann sich Kastigen schon im nächsten Jahr wieder über eine gute Ernte freuen.

Artikel vom 08.09.2005