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»Das Leid hat viele Gesichter«

Welle der Solidarität in den USA erreicht die Betroffenen der Flut


Hamburg (dpa). Die verheerende Flutkatastrophe im Süden der USA hat bei den Amerikanern eine Welle der Solidarität ausgelöst. Zahlreiche Familien aus sämtlichen Bundesstaaten bieten den Opfern Schlafplätze in ihren Häusern an. Auch mit Kleidung, Arbeitsplätzen und Benzingeld wollen sie ihre Unterstützung zeigen. Allein im Internetforum der Zeitung von New Orleans, »The Times-Picayune« (www.nola.com), finden sich tausende solcher Hilfsangebote. So erklärte ein Restaurantbesitzer aus dem Staat Arkansas, mehreren obdachlos gewordenen Menschen Arbeit geben zu wollen. »Wir suchen unter anderem einen Koch«, schreibt er auf der Website. Ein Pärchen bietet an, den Opfern bei einem Umzug nach Arizona zu helfen: »Wir zahlen den Transport und helfen bei der Jobsuche. Jede Familie, die jetzt von vorne anfangen muss, kann sich bei uns melden«, heißt es in der Anzeige. Und die Universität Berkeley in Nordkalifornien offeriert 25 Studienplätze im kommenden Herbstsemester für Studenten, deren Institute zerstört wurden.
Viele Menschen nutzten das Internet auch, um den Opfern ihr Mitgefühl auszusprechen. Ein Mann aus New York konstatiert: »Ich dachte, am 11. September aus einem brennenden Hochhaus zu flüchten, sei das Schlimmste. Jetzt weiß ich, dass großes Leid viele Gesichter hat.«

Artikel vom 06.09.2005