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Talsohle durchschritten

Oberliga: DSC Arminia II tankt neues Selbstvertrauen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die Talsohle ist durchschritten, der erste »Dreier« ist im Sack. »Die Mannschaft brauchte dieses Erfolgserlebnis. Ich bin sicher, dass dieser Sieg das Selbstvertrauen schürt«, sagt Arminias Trainer Michael Piwowarski.

Das 2:1 gegen den SV Schermbeck war auch bitter nötig. Der eine Zähler aus den voran gegangenen vier Oberligaspielen und der Absturz auf den letzten Tabellenplatz hatte die blutjungen DSC-Amateure doch sehr stark verunsichert. »Die Moral war geknickt. Die Jungs haben zunächst sehr ängstlich agiert. Keiner wollte Fehler machen«, begründet »Piwo« die verhaltene Spielweise in den ersten 45 Minuten.
Die verbale Kommunikation auf dem Spielfeld kam ebenfalls wieder zu kurz. »Ihr müsst einfach mehr sprechen«, forderten Igor Lazic und Michael Piwowarski ihre Schützlinge wiederholt auf und gingen mit einem allerdings recht zweifelhaften Beispiel voran. Rechtaußen Julian Loose und auch Abwehrchef Marcel Leenemann konnten machen was sie wollten, sie wurden ständig von den beiden Coaches korrigiert und kritisiert.
Angesichts dieser Ruferei wurde es selbst Teammanager Hans Scholz zu bunt: »Die haben jetzt 40 Mal Jule und Lenne gerufen. Ich kann's einfach nicht mehr hören.« Die Folgen waren unübersehbar. »Jule« Loose und auch »Lenne« Leenemann brauchten lange, bis sie endlich ins Spiel gefunden hatten.
Bis auf Keeper Pascal Formann und Profi Heiner Backhaus setzte das DSC-Trainer-Duo diesmal ausschließlich auf die Spieler, die schon in der Jugend das Trikot des Vereins getragen hatten. »Martin Karwot brauchte eine Pause. Er ist als einzige Spitze bisher weite Wege gegangen«, begründet Piwowarski den Verzicht auf den Stürmer. Ornatelli fehlt in vielen Situationen noch die Sicherheit. Und der von Jugend- und Amateur-Koordinator Peter Krobbach hoch gelobte und als »Kopf der Mannschaft« verpflichtete Ridha Skhiri? Er saß 90 Minuten auf der Bank, weil Christian Wieczorek auf der Zehner-Position im offensiven Mittelfeld einfach wirkungsvoller und torgefährlicher agierte.
»Das Gegentor zum 0:1 durfte nicht passieren«, stellen Lazic und Piwowarski fest und kreiden diesen Fehler vor allem Darius Duda an. »Er hat bei der Flanke ins Zentrum spekuliert und dabei den Torschützen Kaul für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augenverloren.« Mit der Präsentation ihres Teams in Halbzeit zwei zeigen sie sich indes einverstanden. »Das war ein deutlicher Schritt nach vorn. Die Jungs sind auf einem guten Weg.«

Artikel vom 06.09.2005