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FDP-Ministerkandidat Gerhardt

Einiges geraderücken


Beim Parteitag am Sonntag will FDP-Chef Guido Westerwelle Ministerkandidaten seiner Partei nennen. Gehandelt wird eine Reihe von Namen: Wolfgang Gerhardt, Rainer Brüderle, Hermann Otto Solms und natürlich der Chef persönlich. Seit gestern nun sind die Hinweise nicht mehr zu übersehen, dass die Liberalen Wolfgang Gerhardt gern im Außenministerium sehen möchten.
Das siebenseitige Positionspapier zu den Grundzügen liberaler Außenpolitik trägt seine Handschrift. Wenn er dafür wirbt, kleinere Länder stärker in die deutsche Außenpolitik einzubeziehen, stärker die transatlantischen Beziehungen zu pflegen und in Menschenrechtsfragen deutlicher gegenüber Russland und China Stellung beziehen zu wollen, so verlässt er damit zwar nicht die Grundlinien deutscher Außenpolitik. Doch sind dies wichtige und richtige Korrekturen gegenüber dem Kurs von Rot-Grün.
Es kann dem kränkelnden Europa nur gut tun, wenn die kleinen Länder nicht das Gefühl bekommen, »untergebuttert« zu werden. Und man muss ja nicht mit den USA in den Irak-Krieg ziehen - das haben FDP und Union nie gewollt -, doch ist es dringend erforderlich, sich daran zu erinnern, was die USA für Deutschland und Europa bedeuten. Dies hat Rot-Grün in den vergangenen Jahren allzu oft vergessen. Zuletzt noch der grüne Umweltminister Jürgen Trittin. Gerhardt ist zuzutrauen, hier einiges wieder geradezurücken. Dirk Schröder

Artikel vom 06.09.2005