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Deutsche Bank gerät ins Visier der BaFin

Wegen Verkauf eines Daimler-Aktienpakets


Frankfurt (Reuters). Die Deutsche Bank ist laut einem Zeitungsbericht wegen der Trennung von einem Großteil ihrer DaimlerChrysler-Aktien ins Visier der Finanzaufsicht geraten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) plane Ermittlungen gegen das Geldhaus, berichtete die »Welt am Sonntag«.
»Es gibt da eine auffällige Entwicklung«, zitierte die Zeitung BaFin-Chef Jochen Sanio. Nähere Angaben machte das Blatt nicht. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Hintergrund sei der Verkauf von 35 Millionen Aktien des deutsch-
amerikanischen Automobilherstellers im Juli durch die Bank kurz nach der Ankündigung, dass Konzernchef Jürgen Schrempp zum Jahresende ausscheidet. Nach der überraschenden Mitteilung über den Rücktritt des DaimlerChrysler-Chefs hatte die Aktie des Konzerns kräftig zugelegt.
Mit der Platzierung der Aktien bei institutionellen Anlegern sank der Anteil der Deutschen Bank an DaimlerChrysler auf 6,9 Prozent von zuletzt 10,4 Prozent. Der Erlös betrug knapp 1,4 Milliarden Euro.
Bei den Ermittlungen gegen DaimlerChrysler-Mitarbeiter wegen Insiderhandels im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Schrempp geht die Staatsanwaltschaft inzwischen davon aus, dass sich bereits fünf Wochen vor der Mitteilung die Hinweise auf den Abtritt verdichtet hätten. Dies gehe aus einem Schreiben der Stuttgarter Strafverfolgungsbehörde hervor, berichtete die Stuttgarter Zeitung.

Artikel vom 05.09.2005