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Kommentar
Volkswagen

Autobauer auf Schleuderkurs


Europas größter Autohersteller Volkswagen steckt tief im Sumpf. Erst die Krise um die Kernmarke VW. Dann die Korruptionsaffäre, die zum Rücktritt von Personalchef Peter Hartz sowie beträchtlichem Imageschaden führte. Schließlich der laufende Streit um den Produktionsstandort für den Golf-Geländewagen Marrakesch. Und nun die Hiobsbotschaft, der Konzern müsse in den nächsten Jahren jede zehnte Stelle abbauen - also etwa 10000 Jobs.
Die Beschäftigten bei Volkswagen trifft es knüppeldick. Sie sind die Leidtragenden, dass das durch eine enge Partnerschaft von Arbeitnehmern und Management geprägte VW-Modell nicht (mehr) funktioniert. Mit diesem Konzept kann Volkwagen auf dem globalen Markt nicht länger bestehen.
Konzernchef Bernd Pischetsrieder und VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard wissen, dass der Konzern die Sparschraube weiter anziehen muss: entweder durch weniger Köpfe oder geringere Kosten pro Kopf. Dass es bis 2011 bei VW keine betriebsbedingten Kündigungen geben darf, ist die gute Nachricht für die Mitarbeiter. Klar ist aber auch: Der Konzern muss jetzt die Weichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit stellen. Sonst droht in sechs Jahren der Kahlschlag. Edgar Fels

Artikel vom 05.09.2005