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Faszinierende
Welt zwischen
Fels und Grün

Gartenbummel am ersten Japantag

Von Michael Diekmann
Gadderbaum (WB). »Die Faszination des japanischen Gartens besticht sogar an einem heißen Sommertag«, freut sich Gisela Bremer. Im Zweistunden-Takt konnte das Vorstandsmitglied der DJG am Wochenende interessiertes Publikum in die Welt hinter großem Holztor, Tonschindeln und weißer Mauer entführen, in den Garten am Lindenhof.

Das Interesse der Bielefelder an dem Garten, der vor nunmehr zwei Jahren im Stadtbezirk Gadderbaum gleich nebem dem Lindenhof entstanden war, ist groß, auch wenn der Einblick in die besondere Welt zwischen ausdruckstarken und bedeutungsvollen Pflanzen sowie Symbolen und Elementen eigentlich nur von einem Aussichtspunkt aus erfolgen kann. Das imposante hölzerne Zugangstor wird nur zu ganz besonderen Anlässen geöffnet.
Am Wochenende war so ein Anlass. Gisela Bremer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, und Mami Busse-Nakamura, Vizepräsidentin der Bielefelder Deutsch-Japanischen Gesellschaft, standen Rede und Antwort. Während Mami Busse, stilecht in einen Kimono gewandet, unter dem Sonnenschirm grünen Tee »Matcha« zubereitete und süßes Gebäck reichte, nahm Gisela Bremer ihr Publikum mit auf einen Spaziergang in den Garten und seine spannende Entsehungsgeschichte, die wesentlich mit Bürgersinn, ehrenamtlichem Engagement und großzügigen Spenden unterschiedlichster Bevölkerungskreise einher geht.
Wo später einmal ein Besucherpodest und ein überdachter Ort der Besinnung für die Besucher entehen soll, erklärte Gisela Bremer sachkundig die unterschiedlichen Elemente im Garten. Anschließend konnte die Anlage vom Tor aus kommend über den steinernen Weg begangen und entdeckt werden. Der exakt geharkte graue Kies, er symbolisiert in dem steinernen Garten in Bethel die Wasserfläche, durfte allerdings auch am Japantag nicht betreten werden. Die Anlage war seinerzeit in Anlehnung an die Regeln der Zen-Gärten entwickelt und im Stil der Edo-Zeit des 17. Jahrhunderts geschaffen worden. Dabei wurden 40 Tonnen Fels, 30 Tonnen Kies, 120 Gehölze und zahlreiche Stauden auf der 750 Quadratmeter großen Fläche eingesetzt. Wer noch mehr über japanische Gärten in Deutschland erfahren wollte, konnte sich am Sonntag bei Autor Jakob Blätte informieren. Der Referent war ebenfalls Gast im Lindenhof.

Artikel vom 06.09.2005