Standsicherheit des Baumes ist nicht mehr gewährleistet
Bielefeld (jr). Wenn Autofahrer und Passanten heute abend im Ortsteil Jöllenbeck den Bereich Dorfstraße/Eickumer Straße passieren, wird manch einer große Augen machen. Denn dann wird die fast 200 Jahre alte Eiche gefällt sein, die hier bis gestern noch stand. Überraschend kündigten Martin Wörmann, Chef des städtischen Umweltamtes, und Wilfried Vogelsang, Prokurist der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschft (BGW), gestern Abend in der Bezirksvertretung Jöllenbeck die Fäll-Aktion an. Die BGW, die auf dem Grundstück Eickumer Straße 1 einen Neubau mit 46 Seniorenwohnungen errichten will, hatte vorab einen Gutachter eingeschaltet, der klären sollte, ob die Eiche nun erhaltenswert ist oder nicht. Das beinahe unglaubliche Resultat verkündete gestern abend der damit beauftragte Sachverständige für Baum und Wald, Hartmut Achterberg: »So leid es mir tut, aber dieser besondere Baum weist viele Fäulnisstellen auf und muss schnellstens gefällt werden.« Nach dieser bedrückenden Mitteilung war für die Bezirkspolitiker klar, ohne Wenn und Aber ihr Einverständnis zur Maßnahme zu geben. Beim nächsten Gewitter oder Sturm könne die Standsicherheit des Baumes, der bis gestern Naturdenkmal war, nicht mehr gewährleistet werden, fügte Wörmann hinzu und erteilte die Freigabe des Naturdenkmals. Nach Fertigstellung des Gebäudes will die BGW eine Ersatzpflanzung ins Auge fassen.
Drucken