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Goldchancen im Nagara

Zehn deutsche Boote erreichen Finale der Ruder-WM

Gifu (dpa). Der deutschen Ruderflotte winkt am Wochenende ein warmer Medaillenregen. Nach den Halbfinals haben zehn Boote den WM-Endlauf auf dem Nagara-Fluss im japanischen Gifu erreicht. Marie-Louise Dräger (v.) und Daniela Reimer sind auf Titelkurs.

Damit stellt der Deutsche Ruderverband (DRV) in den 14 olympischen Wettkampfklassen das bislang mit Abstand erfolgreichste Team. Es folgen Großbritannien und Neuseeland mit jeweils fünf Final-Teilnahmen. Acht DRV-Boote gehen mit berechtigten Hoffnungen auf Edelmetall in die Endläufe. »Wir haben vier bis fünf Goldchancen. Zwei bis drei Trümpfe könnten stechen«, sagte Sportdirektor Michael Müller.
Auch am drittletzten WM-Tag schlug sich die stark verjüngte DRV-Flotte beachtlich: Bei einer gefühlten Temperatur von bis zu 50 Grad auf dem Wasser überzeugte vor allem der leichte Frauen-Doppelzweier mit Marie-Louise Dräger (Rostock) und Daniela Reimer (Potsdam). Das Duo gilt nach seinem souveränen Halbfinal-Sieg als Goldkandidat. Weitere Titelanwärter sind der Deutschland-Achter mit dem neuen Schlagmann Andreas Penkner (Radolfzell), der Frauen-Doppelvierer mit der vierfachen Olympiasiegerin Kathrin Boron (Potsdam) und der Männer-Doppelzweier. Außenseiterchancen darf sich Einer-Ruderer Marcel Hacker (Frankfurt/Main) ausrechnen.
Die Achter-Crew ist bester Dinge, die Titelkämpfe erfolgreich abzuschließen. Nach dem glanzvollen Vorlauf-Sieg liebäugelt Penkner mit dem ersten Titel seit 1995. Hauptkonkurrenten im Endlauf am Sonntag (6.30 Uhr) sind die Großboote aus den USA und Italien. »Wir können es schaffen, aber Gold kann man nicht planen. Ein WM-Finale hat seine eigenen Gesetze«, sagte Penkner.
Offen ist auch das WM-Finale im Einer am Samstag (5.30 Uhr), in dem Hacker nach Gold 2002 in Sevilla und Silber 2003 in Mailand seine dritte WM-Medaille gewinnen will. Nach dem knappen Zieleinlauf im Halbfinale weiß er, wie eng die Leistungsdichte ist.
Chancen haben auch die drei Boote, die sich am Freitag neben dem leichten Frauen-Doppelzweier durchsetzten. Die Leichtgewichts-Männer im Doppelzweier und ungesteuerten Vierer sowie der Männer-Doppelvierer sorgten für die Top-Quote von zehn Finalbooten in 14 Klassen.

Artikel vom 03.09.2005