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Pkw-Maut

Melkkuh der Nation


Der Autofahrer reibt sich gegenwärtig die Augen, wenn er an den Tankstellen im Lande vorfährt. Täglich steigt der Benzinpreis. Mal sind es acht Cent, am anderen Tag »nur« vier Cent. Mit kleinen Beträgen von zwei Cent geben sich die Mineralölgesellschaften im Augenblick nicht ab. Zwar wird immer die Verteuerung der Rohölpreise vorgeschoben, die haben in der Tat schwindelerregende Höhen erreicht. Das ist aber nur die eine Seite, die Ölkonzerne haben es schon immer verstanden, sich bei den Bewegungen am Markt schnell auch noch die eigenen Taschen zu füllen. Die Gewinne der Konzerne sind dafür ein beredter Beweis.
Der Dumme bleibt auf jeden Fall immer der Autofahrer. Diesmal ist es die Umweltkatastrophe in den USA, für die er ganz tief in die Tasche greifen muss.
Aber auch die Politik erinnert sich in diesen Tagen wieder einmal daran, dass da ja noch der Autofahrer ist, den man schröpfen kann. Von einer Pkw-Maut wollte man bisher nichts wissen. »Nicht mit mir«, wurde diese Idee empört immer wieder zurückgewiesen. Auch gestern - es ist ja Wahlkampfzeit. Noch schlummern diese Pläne in den Schubladen. Doch warten wir doch die Bundestagswahl am 18. Oktober erst einmal ab.
Es heißt zwar, mit der Maut werde die Mineralölsteuer entsprechend gesenkt. Wer's glaubt.
Es wäre das erste Mal, dass der Autofahrer nicht als Melkkuh missbraucht wird . Dirk Schröder

Artikel vom 02.09.2005