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Angezahlt
Die Welt ist schlecht. Jeder misstraut jedem. Alle sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus - das hatte Hannes nie geglaubt. Er ließ beim Wirt regelmäßig anschreiben, bezahlte auch, wenn der »Erste« verstrichen war und der Monatslohn auf dem Konto.
Jetzt brauchte er neue Reifen für sein Auto. Und er ging zum Fachhändler. »Große oder kleine Reifen auf Stahl- oder Leichtmetallfelgen« - diese Fragen waren schnell geklärt. Doch dann kam's: »Könnten Sie in finanzielle Vorleistung treten und schon mal 50 oder 100 Euro anzahlen?«, fragte der Reifenhändler fast wie selbstverständlich. »Wenn's sein muss«, antwortete Hannes. Nur hatte er so viel Bargeld nicht in der Tasche. Mit Karte..? »Die können Sie ja auch gleich wieder sperren lassen«, wurden aus Misstrauen Worte. Also ging er zur Bank, deckte sich mit Euro und Cent ein und trat erneut vor den Tresen.
»Tut mir Leid«, entschuldigte sich sein Gegenüber, »aber in heutiger Zeit weiß man nie, woran man ist«. Hannes nickte - und bat um eine Quittung.Gerhard Hülsegge

Einer geht durch
die Stadt . . .
. . . und gönnt sich im Restaurant in der Innenstadt ein leckeres Mittagsmahl. Die Sonne scheint und die Gäste ringsum sind in verschiedene Gespräche vertieft. Dann wird es still. Alle Blicke richten sich auf eine Person. Denn plötzlich schlendert eine nette Bedienung mit einer Tasse Kaffee vorbei - und verliert dabei den Löffel. Das kennt man doch? Tröstlich, dass es auch Profis passiert, denktEINER

Artikel vom 03.09.2005