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Tim Danneberg muss
den Schalter umlegen

Training mit den Profis, um Punkte mit den Amateuren

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Unverhofft kommt oft. Das hat auch Tim Danneberg gemerkt. Der Nachwuchsspieler des DSC Arminia Bielefeld hat seine Chance genutzt und sich in das erweiterte Blickfeld von Cheftrainer Thomas von Heesen gespielt. Danneberg darf mit den Profis trainieren, »mein Hauptaugenmerk gilt aber nach wie vor der Oberligamannschaft«, sagt der 19-jährige Fußballer. Sonntag tritt er mit Arminia II gegen den SV Schermbeck an.

Und trotzdem kann und will Tim Danneberg nicht verhehlen, dass Testeinsätze im Kreis der Bundesligamannschaft wie zuletzt Mittwoch in Enger-Westerenger Höhepunkte in der jungen Karriere des defensiven Mittelfeldspielers sind. Danneberg, der den Turiner Patrick Viera sein Vorbild nennt, durfte eine Halbzeit lang spielen, sagte hinterher: »Klar ist das was Besonderes für mich. Diese Spiele bringen mich weiter, genau wie das Training auch.«
Es sei für ihn überhaupt kein Problem, mit den Profis zu trainieren und mit den Amateuren um Meisterschaftspunkte zu kämpfen, denn: »Es wird in beiden Teams das gleiche System gespielt. Das erleichtert vieles.«
Doch wie ist Thomas von Heesen auf Danneberg aufmerksam geworden? Natürlich wusste Bielefelds Coach von den Qualitäten des 1,85-Meter-Mannes lange bevor er ihn zum Testspiel gegen den Emirate-Klub Al Wahda einlud. Doch weil Danneberg in dieser Partie vor zweieinhalb Wochen in Herford offenbarte, was in ihm steckt - Übersicht, Gelassenheit, eine gute Ballfertigkeit - beschloss von Heesen: »Der Tim ist ein guter Junge, den nehmen wir jetzt einfach mal in den Profibereich mit dazu.«
Danneberg dankt es dem Trainer mit Fleiß. Für sein Alter ist er schon weit, kann aber noch viel weiter kommen. Wie so oft bei talentierten jungen Spielern ist fast alles reine Kopfsache. Die Einstellung muss passen, Allüren sind nur hinderlich auf dem Weg, sich im Profifußball zu etablieren. Danneberg weiß das und versichert glaubhaft, dass es für ihn kein Problem sei, den Schalter zwischen dem Alltag in der Oberliga und den Festtagen bei den Profis umzulegen.
Wie wichtig er trotz seines jungen Alters bereits für die Arminia-Reserve ist, hatte der Defensivspezialist erst am Dienstag im Kreispokalspiel in Ravensberg bewiesen. Weil beim DSC nicht viel zusammenlief, wurde Danneberg, der eigentlich pausieren sollte, eingewechselt und gab der Partie prompt die richtige Richtung. Sein Tor zum 2:1 in der Verlängerung brachte Bielefeld auf den Weg in die nächste Runde.
Dass er einen Tag später 45 Minuten lang an der Seite von Massimilian Porcello Arminias defensives Profi-Mittelfeld dichthalten durfte, ist die Belohnung für kontinuierlich gute Trainingsleistungen an der Friedrich-Hagemann-Straße.
Nach dem Spiel auf der Heidekampfbahn in Enger-Westerenger gestand er aber: »Jetzt bin ich ein bisschen kaputt. Aber vor allem glücklich, dass ich wieder dabei sein konnte.«

Artikel vom 03.09.2005