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Realschullehrer Heinz Brekenkamp (links) freut sich über eine Urkunde von Bürgermeister Horst Grube.

Schulen sparen 70 000 Euro für die Stadt

Bürgermeister Horst Grube lobt Engagement der Schüler - Realschule ist der beste Neuling

Von Markus Poch
(Text und Fotos)
Senne (WB). Wenn Umweltschutz die Umwelt schützt, dann ist das schon gut. Wenn Umweltschutz gleichzeitig hilft, Kosten zu senken, dann ist das um so besser. Auf diesem Gedankengut basiert das Projekt »Energiesparen macht Schule«, das die Stadt Bielefeld aktuell im sechsten Jahr mit städtischen Schulen auf die Beine stellte.

Die 44 beteiligten Schulen erzielten 2004 eine Einsparung von 70 000 Euro an Energie- und Wasserkosten.Im Vergleich zu den 2,5 Millionen Euro, die insgesamt an allen 92 städtischen Schulen Bielefelds an Energie- und Wasserkosten anfallen, ist das nicht besonders viel. »Aber Kleinvieh macht auch Mist«, sagte Bürgermeister Horst Grube, der das Ergebnis gestern in der Senner Umweltbildungsstätte Klashofstraße vor 50 interessierten Schülern, Lehrern und Hausmeistern präsentierte.
Seiner Meinung nach leisteten die Kinder einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Entlastung der Stadt. Die besten Ergebnisse unter den zehn Schulen, die sich erstmals an dem Projekt beteiligten, erzielte die Realschule Brackwede. Die Energie-AG unter der Leitung des Lehrers Heinz Brekenkamp konnte die Kosten für Wärme um 14 Prozent senken, die Kosten für Strom um vier Prozent, die Kosten für Wasser um stolze 20 Prozent.
»Den Tafeldienst kennt wohl jeder noch aus der eigenen Schulzeit. Neuerdings gibt es in den Klassen eben auch Lüftungs- und Heizdienste«, erklärt Heinz Dräger vom Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld (ISB), der das Projekt zusammen mit dem Umweltamt und den Stadtwerken realisiert. So seien die Einsparungen vorwiegend auf kleine Einzelaktionen wie besagte »Energiedienste« oder Installationen von Zeitschaltuhren und Thermostoppgeräten zurück zu führen. Dräger: »Die Schüler sollen ein Gespür für den Umgang mit Ressourcen bekommen und als Multiplikatoren nach Hause gehen.«
Für die Schulen besteht der Anreiz einer Teilnahme aber nicht nur darin, das Portemonnaie der Stadt zu entlasten. Alle beteiligten Schulen erhalten - je nach Größe - eine Prämie in Höhe von 600, 1 000, oder sogar 1 200 Euro ohne Zweckbindung.
Das heißt: Sie können mit dem Geld ihren Schulhof ausstatten, Klassenfahrten bezuschussen, eine Party machen etc. Darüber hinaus gab es für die weiterführenden Schulen dreimal ein besonderes Klimaspiel zu gewinnen, das Live-Satellitenbilder aus dem Weltall zur Diskussion direkt in den Klassenraum bringt.
Dieser Preis ging per Losverfahren an die Martin-Niemöller-Gesamtschule, die Gertrud-Bäumer-Realschule und die Kuhloschule.

Artikel vom 01.09.2005