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Bremer Leffers-Gruppe insolvent

Auch Modehäuser in Lemgo und Minden betroffen -Ê400 Mitarbeiter

Bremen/Minden/Lemgo (dpa/WB/in). Die von Bremen aus geführte Gruppe von »Leffers«-Modehäusern hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit ein Insolvenzverfahren beantragt.

Zu den acht Filialen der Gruppe gehören mit Minden und Lemgo auch zwei Modehäuser in Ostwestfalen-Lippe. Richard Schmid von der Gewerkschaft Ver.di sagte gestern, die Lage des Unternehmens sei sehr ernst: »Ich befürchte Kündigungen und sogar die endgültige Schließung der Geschäfte.« Es sei nicht einmal gesichert, dass alle Mitarbeiter wenigstens ihre Löhne ausgezahlt bekommen.
Die Bremer Leffers GmbH beschäftigt 400 Mitarbeiter in acht Filialen in Nord- und Westdeutschland. Das Amtsgericht hat den Bremer Rechtsanwalt Uwe Kuhlmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die angeschlagene Firma bestellt.
Die Kette der Leffers-Modehäuser schließt neben Bremen, Lemgo und Minden noch Filialen in Cloppenburg, Delmenhorst, Meppen und Stade ein. Nicht betroffen von der Insolvenz sind dagegen die gleichnamigen Einzelhändler Leffers Oldenburg, Leffers Wilhelmshaven sowie die bis vor kurzem zum Karstadt-Konzern gehörende Hagener Sinn-Leffers AG. Bei ihnen handelt es sich um eigenständige Unternehmen.
Die Tradition der Textilkette Leffers reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1894 gründete der emsländische Wanderhändler Heinrich Leffers sein erstes Modehaus in Delmenhorst. Wegen des großen Erfolges folgten bald weitere Niederlassungen, die später an die Erben übergingen. Diese wirtschafteten unabhängig voneinander. So entstanden neben der Bremer GmbH auch die anderen Modefirmen, die nur noch den Namen Leffers gemeinsam haben.

Artikel vom 01.09.2005