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Happy End bei Höllentempo: Hacker im Finale


Gifu (dpa). Marcel Hacker hat eine WM-Schlappe nur mit Mühe und Not abgewendet, aber nichts von seiner Zuversicht verloren. Im schnellsten Einer-Rennen der Ruder-Geschichte qualifizierte sich der Ex-Weltmeister aus Frankfurt/Main als Dritter noch für den Endlauf. Anders als bei Olympia in Athen blieb ihm in Japan so ein ernüchterndes Halbfinal-Aus erspart. »Ich dachte zwischendurch schon, ich hätte das Rudern verlernt«, sagte Hacker, der nach der halben Distanz auf Rang sechs zurückgefallen war.
In fast aussichtsloser Lage bewies die deutsche Medaillenhoffnung Kampfgeist. Platz um Platz arbeitete er sich nach vorn, schob sich im Schlusssprint noch am Niederländer Sjoerd Hamburger vorbei. Vor allem aus dem Rennverlauf schöpft Hacker Mut für den Skiff-Showdown am Samstag: »Das war heute unglaublich schnell, so was kann man nicht glauben. Es war für mich eines der wichtigsten Rennen der Saison.«
Olympiasieger Olaf Tufte (Norwegen) erwies sich erneut als das Maß aller Dinge. Der Norweger stellte bei seinem Sieg in 6:29,65 Minuten eine inoffizielle Weltbestzeit auf und blieb 6,68 Sekunden unter der Bestmarke, die Hacker (6:36,33) bei seinem WM-Sieg 2002 in Sevilla aufgestellt hatte.
Auch Hacker, der hinter Tufte und dem Belgier Tim Maeyens ins Ziel kam, fuhr persönliche Bestzeit (6:32,22). Und das, obwohl er das Rennen defensiv angegangen war, um sich nicht zu verausgaben. »Wir wollten kein Anschlagrennen. Dass es so schwer wird, hatte ich aber nicht gedacht«, sagte Hacker.
Für das Finale schwebt seinem Trainer Andreas Maul eine offensivere Renntaktik vor. »Es zählt letztlich, wer am Samstag auf dem Treppchen steht und nicht, wer im Halbfinale glänzt. Von nun an heißt es volles Rohr. Wir machen Druck«, kündigte der Coach an.

Artikel vom 02.09.2005