01.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Den Standort
Ummeln auf
Dauer erhalten«

Goldbeck investiert 1,5 Millionen Euro

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Ummeln (WB). Seit Jahren schon widersetzt sich die Goldbeck-Gruppe mit Sitz in Bielefeld höchst erfolgreich dem negativen Branchen-Trend.

Während die deutsche Bauwirtschaft seit 1995 eine andauernde konjunkturelle Talfahrt mit Auftragseinbußen und stetigem Rückgang der Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen hat, zeigte sich die Geschäftsführung des bundesweit und international vertretenen Bauunternehmens gestern bei der Bilanzpressekonferenz in Ummeln hoch zufrieden.
Firmengründer und Geschäftsführer Ortwin Goldbeck: »Ich bin ein bisschen stolz, Zahlen zu präsentieren, die deutlich vom allgemeinen Kurs abweichen.« Allein um 21 Prozent auf 493 Millionen Euro wurde die Gesamtleistung der Gruppe im Geschäftsjahr 2004/2005 gesteigert. Im Auftragseingang liegt sie bei 15 Prozent - auf 451 Millionen Euro.
Die Goldbeck-Konsequenz: Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich deutlich um 69 auf insgesamt 1542. 570 der Beschäftigten sind in Bielefeld tätig. Veränderungen würden sich in Zukunft allerdings nicht umgehen lassen, so der Unternehmenschef. Denn in Zukunft sollen die Produktion bestimmter Bauteile in Richtung Osten verlagert werden.
»Dennoch haben wir nicht vor, hier in Bielefeld Mitarbeiter in einer größeren Zahl freizustellen und dafür Arbeitsplätze im Osten aufzubauen«, macht Ortwin Goldbeck deutlich. Vielmehr kämen durch Optimierungsprozesse im Produktions- und Abwicklungsbereich am ostwestfälischen Standort wieder Innovationen hinzu.
Sichtbares Beispiel dafür, dass man sich Ummeln auf Dauer verpflichtet fühlt und diesen Standort sichern will: Für 1,5 Millionen Euro werden hier Neuinvestitionen vorgenommen. Derzeit wird eine Halle angebaut. »Wir wollen auch im Osten wettbewerbsfähig sein - und das mit unseren deutschen Standorten«, betont Ortwin Goldbeck. Deshalb müsste die Produktionsstätte Ummeln so ausgerichtet werden, dass seine Existenz berechtigt sei.
Vorn liegt das Unternehmen ebenfalls bei der Zahl der Auszubildenden mit aktuell 61 jungen Menschen im kaufmännischen, technischen und gewerblichen Bereich. »Zwei Stellen haben wir noch zusätzlich Ende vergangener Woche eingerichtet und sehen dies als unseren Beitrag zu mehr Ausbildungsplätzen«, vermeldet Goldbeck zufrieden.
Positiv stellt sich zudem das vorbildliche »Mitarbeiter-Beteiligungsmodell« dar. Durch den Kauf von Anteilsscheinen können Mitarbeiter - derzeit sind es 581 - stille Teilhaber des Unternehmens werden. Ihr Kapital beläuft sich auf rund drei Millionen Euro.

Artikel vom 01.09.2005