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Hukic sorgt als
Huck für Furore

Boxer kämpft gegen Rüdiger May

Bielefeld (WB). Mit 18 war Muamer Hukic jüngster deutscher Vollkontakt-Weltmeister im Kickboxen aller Zeiten. »Nebenbei« bestritt der Bielefelder für den Traditionsboxklub BC Vorwärts 15 Amateurkämpfe, gewann alle. Meriten, die ihn für eine Profikarriere interessant werden ließen. Heute ist Muamer Hukic 20 Jahre alt, hört angesichts wirksamerer Promotion auf den Namen Marco Huck und hat seinen Lebensmittelpunkt nicht mehr am Teuto, sondern in Berlin.

Für den Cruisergewichtler steigt am Samstag im ICC Berlin der bisherige Höhepunkt seines Wirkens im Lager der Berufsboxer. Hörten seine Gegner bislang auf Namen wie Qrok, Zima, Kopes, Mrazek, Slonka, Borhovs, Ali, Kusnier, Walker oder zuletzt Okhanashvili, so bekommt es Marco Huck nun mit dem 30-jährigen Rüdiger May zu tun. Der Kampf gegen den EM- und WM-erfahrenen Kölner ist auf zehn Runden angesetzt.
Erfolgstrainer Ulli Wegner, der auch WBC-Weltmeister Markus Bayer coacht, hat seinen Schützling auf längere Distanzen eingestellt. »Manchmal waren die Arme nach dem Training ziemlich schwer«, grinst Huck, dessen Sparringspartner im Ring Mays Stil simulierten. »Rüdiger May hat Arme, die sind so lang wie meine Beine. Er wird versuchen, mich auf Distanz zu halten. Das wird ein Kampf mit Haken und Ösen. Mein Trainer hat mit mir genau besprochen, wie ich ihn knacken kann«, meint Marco Huck zuversichtlich. »Ich denke, dass ich mich im taktischen Bereich enorm entwickelt habe und einer solchen Herausforderung gewachsen bin. Ich werde im Ring die richtige Antwort geben«.
Dass sein Gegenüber wie er zum Sauerland-»Stall« zählt, ficht den früheren Bielefelder nicht an. »Rüdiger May ist wirklich ein netter Zeitgenosse. Aber im Ring geht es darum, zu gewinnen. Im Profisport kann man da keine Rücksicht nehmen«. Für Marco Huck stellt der Kampf am Samstag Abend eine Chance dar, »um einen großen Sprung nach vorne zu machen«. Möglich, dass ihn ein Erfolg in die Top 15 der führenden Box-Weltverbände katapultiert.
Im Alter von acht Jahren war Muamer Hukic aus Jugoslawien nach Bielefeld gekommen. Beim Kämpfen fand der Sportler Bestätigung. Seit seiner Premiere als Profiboxer am 7. November 2004 in Nürnberg verließ der Modellathlet (1,87 m groß, 90 kg schwer) in zehn Kämpfen zehn Mal vorzeitig als K.o.-Sieger den Ring. Niemals musste er über mehr als vier Runden gehen. »Ich bin jemand, der gefordert werden will«, sagt Huck. Und genauso so forsch ist auch sein Kampfstil. »Ich bin keiner, der sich gerne auf ein Urteil der Punktrichter verlässt«.
Kurze Ausschnitte des Kampfes werden voraussichtlich am Samstagabend in der ARD zu sehen sein. Der MDR berichtet am Sonntag zwischen 9 Uhr und 11 Uhr ebenfalls über den Boxkampf. »In Bielefeld kenne ich jede Straßenecke. Ich hoffe, dass mir am Samstag viele Fans in Ostwestfalen-Lippe die Daumen drücken werden«, sagt Muamer Hukic alias Marco Huck.
www.marco-huck.de

Artikel vom 01.09.2005