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Klinsmann sieht Kahn
derzeit klar im Vorteil

Berlin-Ansprache des Bundestrainers

Ein Gewinner, auch ohne Spiel: Torhüter Kahn.
Berlin (dpa). Jürgen Klinsmann will sich einen schlappen Auftritt wie beim Start in die WM-Saison gegen die Niederlande nicht noch einmal bieten lassen. Noch vor der ersten Trainingseinheit in der WM-Endspielstadt Berlin nahm sich der Bundestrainer sein Personal in einer Ansprache zur Brust. »Holland kam sehr früh in der Saison. Jetzt sieht es anders aus. Jetzt setzen wir die Messlatte höher, wir werden höhere Anforderungen stellen«, kündigte Klinsmann an.
Von seinem nach dem Ausfall von Torsten Frings (Knöchelverletzung) nur noch 20-köpfigen Aufgebot erwartet er für die Länderspiele am Samstag in der Slowakei und vier Tage später in Bremen gegen Südafrika wieder dominanten und erfolgreichen Tempo-Fußball. »Bis zur Nominierung des WM-Kaders haben wir nur noch sieben Spiele. Das ist nicht viel, deshalb werden wir alle Eindrücke sammeln, die wir nur sammeln können«, forderte er zu einem »lebendigen Konkurrenzkampf« auf.
Als erster Gewinner der Auslese durfte sich einer fühlen, der in Berlin gar nicht dabei ist. Oliver Kahn wurde vom Bundestrainer via »Sport Bild« deutlicher denn je in die Favoritenrolle auf den Platz im WM-Tor geschoben. »Wenn nichts Außergewöhnliches passiert - Oliver ein langes Leistungstief haben sollte - oder eine Verletzung dazwischenkommt, dann hat er die besten Karten zu spielen«, sagte Klinsmann. Konkurrent Jens Lehmann war ob der neuen Positionierung durch den Bundestrainer zwar irritiert, reagierte aber gefasst. »Ich glaube nicht, dass er das so gesagt hat«, erwiderte der 35-Jährige im ZDF.

Artikel vom 01.09.2005