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Krankenhaus Rheda

Gerettet, aber auch gerügt


Nach der spektakulären Räumung des Krankenhauses Rheda im Kreis Gütersloh hatten zunächst die Krankenkassen den »Schwarzen Peter«. Denn sie hatten, so hieß es, über Nacht den Geldhahn zugedreht. Für die Klinik eine wirtschaftliche Notsituation, die die blitzartige Verlegung auch frischoperierter Patienten rechtfertige.
Das NRW-Gesundheitsministerium kommt hingegen nach einer Untersuchung der Vorfälle vom 30. Juni zu dem Schluss, dass die Räumung nicht gerechtfertigt war, und bereitet eine Rüge vor.
Obwohl es auch aus Sicht der Krankenkassen, die die Klinik schon seit Jahren komplett schließen wollten, keine medizinischen Gründe für die Transporte gab, sollen die Versicherungen die Kosten übernehmen. Das Krankenkassen hier nicht mitziehen wollen, ist nur zu verständlich, obwohl es um vergleichsweise geringe Beträge geht. Schließlich darf das Geld von Versicherten nicht für überflüssige Aktionen ausgegeben werden.
Das Krankenhaus Rheda konnte nach einer großartigen Protestaktion der Bürger gerettet werden. Es wird mit verminderter Bettenzahl als Betriebsstätte des Städtischen Klinikums Gütersloh mit Erfolg weitergeführt.
Wenn es bei der Rüge aus Düsseldorf bleibt, ist das Krankenhaus zum zweiten Mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Und dabei sollte es auch bleiben. Zwei blaue Augen reichen.Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 01.09.2005