03.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

EU macht weiter Druck auf Ankara

Die Türkei droht mit der Rücknahme des EU-Aufnahmeantrags


Newport (dpa/Reuters). Die Türkei bleibt ungeachtet der Zusage für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen am 3. Oktober in der Zypern-Frage unter Druck. EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn ermahnte am Freitag die Regierung in Ankara, ihre Verpflichtungen gegenüber den 25 EU-Staaten uneingeschränkt zu erfüllen. Dabei wies Rehn am Rande des informellen Außenministertreffens im walisischen Newport jeden Versuch der Türkei zurück, die Regeln der Zollunion nach eigenem Gutdünken auszulegen und Zypern Rechte zu verweigern. Die EU und die Türkei streiten darüber, ob die Regierung in Ankara in der Zollunion Zypern genauso wie jedes andere EU-Land behandeln muss.
Die Türkei hat unterdessen mit dem Rückzug ihres EU-Beitrittsgesuchs gedroht, sollte die EU neue Bedingungen stellen oder eine Alternative zur volle Mitgliedschaft vorschlagen. Die Türkei habe alles getan, was für einen Beginn der Beitrittsgespräche notwendig sei, sagte der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan am Freitag. Sein Land könne keine weiteren Zugeständnisse machen.
Der türkische Außenminister Abdullah Gül warnte die EU davor, doch noch das Ziel einer Vollmitgliedschaft seines Landes in Frage zu stellen, wie dies CDU/CSU mit ihrem Konzept einer privilegierten Partnerschaft fordern. Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 03.09.2005