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»Die Handwerksordnung wieder aufmachen«


Brackwede (pss). Kommt noch einmal Bewegung in die im Handwerk äußerst umstrittene Handwerksordnung? Lena Strothmann, CDU-Bundestagsabgeordnete und Präsidentin der Handwerkskammer, deutete jetzt vor Mitgliedern der Bielefelder Kreishandwerkerschaft an, dass diese Handwerksordnung »noch einmal aufgemacht werden soll.«
Was heißt: Sie soll parlamentarisch neu behandelt werden. Zwar sei dies nicht Gegenstand des CDU-Wahlprogramms, doch in der Partei mehrten sich die Stimmen, diese umstrittene Handwerksordnung bei einem Wahlsieg wieder anzugehen.
Die neue Handwerksordnung schreibt nur noch für Kernbereiche des Handwerks die Meisterprüfung vor, um sich selbstständig zu machen. Die Folge ist eine Welle von kleinen und kleinsten Betriebsgründungen, die mit so genannten »Dumpingpreisen« auf den Markt drängen und für einen ruinösen Wettbewerb sorgen, wie nicht nur die Kreishandwerkerschaft klagt.
Prägnantes Beispiel seien die etablierten Fliesenleger-Betriebe, die sich einem Verdrängungswettbewerb häufig von Ein-Mann-Betrieben ausgesetzt sähen. Hinzu käme die europäische Dienstleistungsregelung, die dem Handwerk durch meistens polnische Anbieter das Leben schwer macht.
Lena Strothmann wies aber darauf hin, dass, sollte sich in der Handwerksordnung etwas im Sinne des deutschen Handwerks ändern, für bestehende Betriebe, die sich durch die neue Ordnung gründen konnten, der Bestandsschutz gelte.

Artikel vom 31.08.2005