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Nach Fitnesstest geht's
leichter in die Berufswelt

Pilotprojekt an der Hauptschule Oldentrup


Oldentrup (jr). »Computer und Internet sind heutzutage aus unserem Leben schon nicht mehr wegzudenken. Ein Fehler wäre jedoch, wenn darunter die körperliche Fitness eines Menschen leidet.« Das sagt Günter Augustin (57), Leiter der Hauptschule Oldentrup, und er denkt in diesem Zusammenhang insbesondere an die jungen Leute. Schließlich sei nicht erst seit gestern bekannt, dass es in Sachen sportlicher Betätigung beim Nachwuchs Defizite gebe. Bundesweit. Diese Tatsache ist für die städtische Bildungseinrichtung Grund genug gewesen, einen sogenannten, landesweit einmaligen »Fitness-Tag« durchzuführen. »Wie fit bin ich?« so lautete die spannende Frage an diesem sonnenreichen »Fitness-Tag«.
Alle 260 Jungen und Mädchen der Hauptschule Oldentrup wurden aufgefordert, bei verschiedenen sportlichen Übungen ihre persönliche sportliche Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Und das in den folgenden sechs Disziplinen: Standhochsprung, Ballprellen, Zielwerfen, Rumpfbeugen, Halten im Hang und Ausdauerlauf. Schulleiter Augustin: »Wir wollen mit dieser Aktion eine Bestandsaufnahme machen, um anschließend in der Lage zu sein, den Schülern bei möglichen Defiziten Verbesserungsvorschläge in Sachen Fitness mit auf den Weg zu geben.«
An die Hand gegeben wird den jungen Menschen zudem ein Leitfaden, der ihnen zeigt, welche Sportart gegen welche Schwächen hilft. Etwa Aerobic oder Judo für die Beweglichkeit, Joggen oder Rennradfahren für die Ausdauer.
Akribisch vorbereitet wurde die Fitness-Aktion von dem Sportwissenschaftler Dr. Peter Wamser (38), der an der Hauptschule Oldentrup die Fächer Sport, Biologie und Englisch unterrichtet. Wamser: »Wir werden die Testergebnisse in aller Ruhe auswerten und dann öffentlich bekannt geben. Ich bin selbst gespannt, ob bei uns der Hang zur sportlichen Selbstüberschätzung, den man allgemein Schülerinnen und Schülern immer wieder gern nachsagt, zutrifft.«
In sechs Monaten soll dann eine erneute Überprüfung der Fitness-Aktion vorgenommen werden, sagt Projektleiter Wamser.
Der Fitness-Test werde auch mit Blick auf die Berufswelt von Vorteil sein, betont Schulleiter Augustin: »Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern den Zugang zu Berufssparten erleichtern, in denen eine gute körperliche Fitness erforderlich ist. Wer sich im Vorfeld über seinen eigenen Leistungsstand im klaren ist, kann sich somit für die Bewerbungsverfahren bei Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr besser vorbereiten.«

Artikel vom 31.08.2005