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35 Jahre Festzelt mit Leo Preuß (rechts): Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz sagt ein dickes »Dankeschön«.

Einen Ferkelschmaus
zum 65. Geburtstag

2 000 Besucher erlebten den Schweinemarkt Brackwede


Von Markus Poch
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Manchmal wirkt ein Schwein eher störend, manchmal kommt es aber auch sehr gelegen - zum Beispiel für den pensionierten Modellbauer und Tischler Peter Kasper: Als der 64-jährige Brackweder gestern beim Schweinemarkt im Gleisdreieck mit der Losnummer 27 167 ein Ferkelchen gewann, wusste er sofort, was damit zu tun ist: »Am 27. September werde ich 65. Das passt doch hervorragend. Da machen wir ein schönes Spanferkelessen mit der ganzen Familie draus.« Zur Familie gehören Ehefrau Doris sowie die beiden Handballer-Söhne Frank und Andreas aus Steinhagen mit ihren Frauen und jeweils zwei Kindern.
»Und natürlich holen wir auch Oma Erna dazu«, sagt Peter Kasper. »Sie ist jetzt 91 und hat vor 30 Jahren selber ein Schwein gewonnen.» Er erinnert sich noch gut daran, wie seine Schwiegermutter damals versucht hatte, das Tier im Hühnerkäfig groß zu ziehen. Wenige Wochen später, als es dann doch zu mächtig wurde, musste er es in einer selbst gebauten Bretterkiste zum Schlachter bringen.
In seinem 563. Jahr ging der Brackweder Schweinemarkt traditionell auf den Treppen des Kettenfliegers über die Bühne. Das Stadtorchester Brackwede unter Heinz Katzmarek hatte musikalisch auf die Verlosung einge-stimmt, ehe Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und Bürgermeister Detlef Helling die etwa 2 000 Besucher begrüßten. Dem Schwein, dass Züchter Friedrich Miele symbolisch auf dem Arm trug, muss ganz schön mulmig gewesen sein. Es quiekte wild ins Mikrofon, während Peter Schneider vom Bielefelder Schaustellerverband und Frank Becker von der Werbe- und Interessengemeinschaft die Ziehung der Gewinner beaufsichtigten.
Dann war die Freude groß bei Gerhard Intrup, Christiane Felsch, Peter Kasper und Marion Gronert (für Familie Meldrum), die jetzt alle um ein Ferkel reicher sind. Renate Gronau dagegen gewöhnt sich langsam an dieses Glücksgefühl. Die 60-Jährige hatte schon 2004 ein Schwein gewonnen.
Im gut gefüllten Festzelt ehrte Siegfried Kienitz anschließend Zeltwirt Leo Preuß für seine 35-jährige Treue zur Brackweder Kirmes. Dann eröffnete der Bezirksvorsteher den Tanznachmittag zusammen mit Hedwig Westerwinter (74) zur Melodie »Wenn de Vadder mit de Modder nach de Kirmes geiht«.

Artikel vom 30.08.2005