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Schwitzen für die Etikette

Im Büro sind Miniröcke und Shorts im Sommer tabu


Bielefeld (FP). Endlich kommt der Sommer nach Bielefeld, aber etwas spät - die Ferien sind vorbei. Bei Temperaturen jenseits der 25-Grad-Marke arbeiten zu müssen ist dabei schon schlimm genug. Schlimmer ist jedoch im Anzug in nicht-klimatisierten Büroräumen zu sitzen.
Jedoch wird gerade das von den Angehörigen einiger Berufsgruppen gefordert. Manfred Brinkmann, Pressesprecher der Sparkasse Bielefeld erklärt, »dass Kunden gerade von im Finanzwesen Tätigen erwarten, dass sie Kompetenz und Seriösität ausstrahlen«. Schließlich ginge es darum, diesen Leuten sein Geld anzuvertrauen. Im Bankwesen sei ein kurzärmeliges, weißes Hemd mit Krawatte und ohne Sakko für den Herrn aber durchaus in Ordnung, meint Brinkmann.
Anders sieht die Erwartungshaltung gegenüber Angestellten in der Medien- oder Werbebranche aus. Da von ihnen Kreativität erwartet wird, haben sie - nicht nur im Sommer - mehr Freiraum in Bezug auf ihre Kleidung. Auch Frauen besitzen in dieser Hinsicht mehr Freiheiten. Die meisten Unternehmen tolerieren mittlerweile offene Schuhe und strumpflose Beine. Trotzdem gilt bei Röcken die Faustregel, dass sie mindestens eine Hand breit über dem Knie enden. Freie Schultern, bauchfreie Oberteile und Flip-Flops sind absolute Büro-Tabus und nur für die Freizeit geeignet. Die ungeschriebenen Gesetze der Kleiderordnung variieren zwar. Aber immer ein Mode-Fauxpas bleiben kurze Hosen im Büro bei Männern, selbst wenn diese keinen Kundenkontakt hat. Jedoch ist sicher, dass jeder noch so heiße Arbeitstag zu Ende geht und der kühle Herbst schneller kommt, als uns lieb ist.

Artikel vom 01.09.2005