Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Zwei Tage vor Ablauf der Transferfrist ist Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 auf der Suche nach einem Stürmer noch nicht fündig geworden. Auf der Wunschliste von Trainer Jos Luhukay stehen zwei deutsche Talente.
Die beiden schnellen Spitzen haben bei ihren Bundesliga-Klubs (ein Erst- und ein Zweitligist) noch nicht den Sprung in die erste Elf geschafft. Die Verhandlungen gestalteten sich am Montagnachmittag allerdings als äußerst schwierig. »Für die Spieler wäre es sportlich wie auch wirtschaftlich zunächst ein Schritt zurück«, macht Trainer Jos Luhukay die Problematik deutlich und zog Parallelen zum Transfer von Mehmet Dragusha (Frankfurt) an die Pader. Der Albaner kam auch von einem Erstligisten, stieg freiwillig ab und verzichtete auch auf einen Teil seines Gehaltes. Den letzten Rest zur Finanzierung steuerte nach Informationen dieser Zeitung sogar die Eintracht noch bei. Nicht verpflichtet wird dagegen Ales Bednár. Die 29-jährige Spitze von Sigmar Olmütz, am vergangenen Freitag und Samstag Trainingsgast in Paderborn, überzeugte zwar sportlich, Luhukay hat aber dennoch Zweifel: »Ich bin mir nicht sicher, ob er auch in unser System passt.« Nach dem zweiten Saisonsieg am dritten Spieltag verspürt der 42-jährige Fußballlehrer ohnehin nicht mehr den ganz großen Druck, unbedingt noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden zu müssen. »Ich kann mir jetzt auch auch vorstellen, dass wir bis zur Winterpause abwarten. Ich habe volles Vertrauen in meine Mannschaft, die längst bewiesen hat, dass sie auch sportlich mithalten kann.« Sollte bis morgen kein Wechsel mehr vollzogen werden, wäre auch ein Transfer von Radovan Vujanovic zum SC Pfullendorf kein Thema mehr. Der Serbe, der zurzeit nur Ergänzungsspieler ist, würde zwar gerne gehen, Luhukay machte aber deutlich: »Er steht bei uns noch unter Vertrag und hat deshalb die Pflicht zu bleiben.« Am Vormittag hatte sich mit Marcin Robak vom polnischen Drittligisten Miedz Legnica noch der zwölfte Gastspieler seit dem Paderborner Trainingsauftakt am 1. Juli vorgestellt. Das 21-Jährige Sturmtalent sollte aber nur einen ersten Eindruck vermitteln und wird noch einmal für eine komplette Trainingswoche inklusive Testspiel eingeladen. »Ich habe den Jungen gesehen und jetzt weiß ich künftig, über wen wir sprechen«, meinte Luhukay. Ein komplettes Dutzend spielte beim Cheftrainer vor, die Verbandsliga-Reserve hatte etwas mehr Glück und wurde ohne Tests fündig: Daniel da Costa (22) heißt die neue Hoffnung für die Offensive. Seine kaum zu toppende Empfehlung: Als Jugendlicher kickte der Portugiese einst gemeinsam mit Nachwuchshoffnung Oliver Brocke in Meschede . . .
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