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Unverwechselbaren Ton gefunden

Herforder Wiglaf Droste erhält »Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis«

Preisträger 2005: Wiglaf Droste.Foto: LWL

Münster (WB). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verleiht seinen mit 12800 Euro dotierten »Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis« in diesem Jahr an den gebürtigen Herforder Wiglaf Droste, der in Bielefeld aufwuchs und heute in Berlin lebt.
Eine elfköpfige Jury hat diesen »Westfälischen Literaturpreis« dem als freien Schriftsteller tätigen 44-Jährigen, der nicht mit Preis-Namensgeberin verwandt ist, zuerkannt. Der LWL verleiht seinen Literaturpreis seit 1953 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem »Konrad-von-Soest-Preis« (Kunst) oder dem »Hans-Werner-Henze-Preis« (Musik).
»Wiglaf Droste hat seit den 80er Jahren ein schriftstellerisches Werk vorgelegt, das für einen satirischen deutschsprachigen Autor seiner Generation besonders umfangreich und qualitätsvoll ist. Vom Roman über die Erzählung bis hin zur Glosse und dem Lied hat Droste in den unterschiedlichsten Genres gearbeitet und dabei immer wieder Beweise gro0ßen formalen Könnens geliefert. Mit Blick auf die deutsche Literaturgeschichte sind Vergleiche zu Autoren wie Robert Gernhardt oder Kurt Tucholsky angebracht und begründbar«, heißt es in der Begründung der Jury. Droste habe seine Vorgänger jedoch nicht kopiert, sondern einen eigenen, unverwechselbaren Ton gefunden. Seine kompromisslosen Satiren und Glossen seien sprachliche Kabinettstückchen von hohem literarischen Rang. Die Preisverleihung findet im November im Literatur-Haus Nottbeck in Oelde statt.

Artikel vom 30.08.2005