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Kanzler-Imitator will zurücktreten


Düsseldorf (dpa). Drei Wochen vor der Bundestagswahl - in der »Gerd-Show« hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder alias Elmar Brandt vorsorglich an seinen Schreibtisch gekettet. Seit Jahren ist der Düsseldorfer der erfolgreichste Stimmen-Imitator des Kanzlers - nun muss neben Schröder auch der 33-Jährige seinem möglichen »Amtsverlust« ins Auge sehen. Er werde zurücktreten und sich nicht wie die Kohl-Parodisten 1998 an den Altkanzler klammern, sagt Brandt.
Für die erfolgreiche »Gerd-Show«, die täglich neun Millionen Radiohörern präsentiert wird, ist bereits eine Nachfolge in Aussicht - Arbeitstitel: »Angela - eine Frau geht seinen Weg«. Heißeste Kandidatin als Kanzler-Imitatorin ist die Hamburgerin Anne Onken (28).
Dabei hat Kanzler-Darsteller Brandt sich schon eine Hintertür zum neuen Kabinett geschaffen - auch ohne große Koalition. Unter den 50 Prominenten, deren Stimmen er im Repertoire hat, sind einige heiße Anwärter auf Ministerposten in einer unionsgeführten Regierung - darunter Edmund Stoiber und Guido Westerwelle. Anne Onken hat das richtige Gespür bewiesen und bereits vor fünf Jahren auf Angela Merkel gesetzt - als noch niemand mit einer Kanzlerkandidatur von »Kohls Mädchen« rechnete.

Artikel vom 30.08.2005