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Die Feiertage gehen weiter

Aufsteiger SV Canlar bester Bielefelder Bezirksligist

Bielefeld (WB/jm). Wer hätte das gedacht? Nach zwei Spieltagen ist der noch ungeschlagene Neuling SV Canlar auf Position vier der am besten gestartete Bielefelder Bezirksligist. »Ach, die Tabelle ist doch noch total nichtssagend«, winkt Spielertrainer Zafer Atmaca ab.

Nach dem feinen 5:1 gegen Harsewinkel ist der Libero vielmehr gespannt, wie sich sein Team am Sonntag beim Zweiten SW Marienfeld, noch ohne Gegentor, schlagen wird. »Der Gegner ist im Vorfeld ja als Meisterschaftsaspirent gehandelt worden. Da wird meine Mannschaft sich also beweisen können. Erst danach können wir ein bisschen besser abschätzen, wo wir wirklich stehen«.
Der SV Canlar hat bislang stets geführt. »Mal gucken, wie wir uns im Falle eines Rückstandes verhalten. Das ist eine Herausforderung«. Gegen Harsewinkel habe der Fußball Marke Canlar »richtig gut ausgesehen«, strahlt Atmaca. »Dass wir vom spielerischen her in der Klasse ganz nach oben gehören, habe ich aber vorher gewusst«. Das neue System - statt 3-5-2 aus der Aufstiegssaison nun 3-4-3 - hat gegriffen, auch wenn beim Verschieben noch Undiszipliniertheiten erkennbar sind.
Zafer Atmaca weiß um die ausgeglichene Besetzung seines Kaders (»Ich habe alleine fünf gute Manndeckertypen. Es ist schwierig, eine erste Elf auszuwählen«) und bleibt entsprechend zuversichtlich. »Von mir aus kann es gerne so weitergehen«. Das Luxusproblem des Neulings: »Ich habe echten keinen Torjäger, der am Saisonende alleine 20 Treffer aufweist. Dafür ist bei uns jeder einzelne, von hinten bis vorne, für ein Tor gut«.
Derweil herrschen am Ummelner Trüggelbach nach den ersten Aufgaben eher Frustration und Tristesse vor. Trainer Carsten Lochmüller bemüht sich gar nicht erst, den letzten Tabellenplatz schön zu reden. »Es ist bisher nicht gut gelaufen«, lässt er das 1:4 bei den Aramäern und das 0:4 gegen den TuS Friedrichsdorf Revue passieren.
Ein entscheidender Faktor: »Wir nehmen die Zweikämpfe nicht an, verlieren die entscheidenden Duelle. Daran müssen wir arbeiten, und dann werden wir auch unsere Möglichkeiten bekommen«. Aus denen habe der VfL aber auch am Sonntag zu wenig gemacht. Der Coach zählte ein Chancenverhältnis von »6:5 für Friedrichsdorf«.
Qualität sei ausreichend vorhanden. 70 Minuten bei den Aramäern und am Sonntag 20 Minuten in der zweiten Hälfte habe sein Team ihn phasenweise überzeugt. »Wir müssen mannschaftlich geschlossener auftreten und mehr zeigen, dass wir als Mannschaft gewinnen wollen«, predigt Lochmüller und erwartet vor allem eine stabilere Abwehr. »Verteidigung fängt im Angriff an. Wenn da schon die ersten überlaufen werden, wird's hinten eng. Jeder muss eine Schippe drauf legen«.
Möglichst schon am Sonntag in Augustdorf. »Das ist eine kämpferisch starke Mannschaft«, prophezeit »Locher« Schwerstarbeit.

Artikel vom 30.08.2005