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Arbeitslosenzahlen

Trendwende sieht anders aus


Hätten Bundeskanzler Schröder und sein Wirtschaftsminister Wolfgang Clement doch nur recht! In den gestern von der Bundesagentur für Arbeit präsentierten neuesten Arbeitslosenzahlen sehen die beiden SPD-Politiker die endgültige Trendwende. Angesichts weiter dramatischen Lage am Arbeitsmarkt wäre es den viel zu vielen Arbeitslosen und ihren Familien zu wünschen.
Doch die Wirklichkeit sieht leider noch immer ganz anders aus. Und auch in Wahlkampfzeiten sollten die beiden den Leuten nicht so viel Sand in die Augen streuen.
Richtig ist allein: Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Juli ist der stärkste in einem August seit elf Jahren. Damit hört es mit den positiven Nachrichten aber auch schon auf. Verglichen mit August 2004 gibt es bundesweit 382 000 Arbeitslose mehr. Zudem ist der Rückgang im August vor allem auf die steigende Zahl gemeinnütziger Ein-Euro-Jobs zurückzuführen. Und natürlich sind jedes Jahr wieder im August auf dem Arbeitsmarkt erste Vorboten der Herbstbelebung zu spüren. Was macht schließlich der Ausbildungsmarkt? Er ist angespannter denn je.
Eine Trendwende würde daher doch wahrlich anders aussehen. Dirk Schröder

Artikel vom 01.09.2005