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»Porsche
ist sozial
akzeptiert«

Maier über Marketing

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Geradlinig, eigenständig, unverfälscht: Mit diesen Markenzeichen hat sich Porsche Ende vergangenen Jahres den 32. Deutschen Marketingpreis gesichert. Gestern war der Deutschland-Chef der Sportwagenschmiede, Bernhard Maier (46), Gast des Marketing-Clubs Ostwestfalen Bielefeld.

»Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.« Mit diesem Zitat Ferry Porsches beschrieb Maier gleich zu Anfang, worauf es beim Marketing ankommt. Die beste Technik nütze nichts, wenn der Kunde fürchten müsse, mit dem Auto beim Nachbarn anzuecken. Maier: »Anfang der neunziger Jahre war unsere Werbung furchtbar arrogant.«
Damals herrschte Krisenstimmung bei Porsche. Die Produktionszahlen gingen zwischen 1990 und 1993 von 30 203 auf 11 763 zurück. Zwei Jahre später war die Talfahrt zwar durchschritten. Aber immer noch gaben bei Umfragen nur 21,7 Prozent an, sie fänden Porsche sympathisch.
Heute liegt die Sympathiekurve bereits jenseits der 50 Prozent. Zwar kann sich die Mehrheit immer noch keinen 911er leisten. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen eines Porsche-Käufers liegt immerhin zwischen 300 000 und 400 000 Euro. Trotzdem, so Maier, sei die Marke sozial akzeptiert. Für die Zuffenhausener war dies auch eine Voraussetzung dafür, dass der Sportwagen-Spezialist mit dem geländegängigen Familienfahrzeug Cayenne in ein neues Segment vorstoßen konnte.
Maier, dessen Eltern in Schwäbisch Gmünd ein Autohaus betrieben, begann seine Karriere vor 21 Jahren bei dem Paderborner Computerhersteller Nixdorf AG. Über BMW kam er 2001 zu Porsche.
Eine Million Fahrzeuge hat Porsche seit Gründung 1948 gebaut. Zwei Drittel verfügen heute noch über eine Straßenzulassung.

Artikel vom 30.08.2005