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Julia Schruff kämpft sich zum Sieg

US Open: Philipp Kohlschreiber ausgeschieden -Ê Phau ersetzt Safin

New York (dpa). Die deutschen Tennisprofis sind mit einer Überraschung durch Julia Schruff und einer verpatzten Daviscup-Generalprobe von Philipp Kohlschreiber in die US Open gestartet.

Während sich Thomas Haas auf seinen abendlichen Auftritt bei dem Grand-Slam-Tennisturnier gegen den australischen Qualifikanten Peter Luczak einstimmte und sich die gestern spielfreien Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler in der Mittagshitze von New York zum Training schleppten, kassierte der Daviscup-Aspirant eine bittere 6:7 (6:8), 6:7 (4:7), 4:6-Niederlage gegen den Tschechen Tomas Berdych, der in knapp vier Wochen in Liberec Gegner der deutschen Mannschaft im Kampf um die Rückkehr in die Daviscup-Weltgruppe sein wird.
Für die positive Nachricht sorgte die Stuttgarterin Julia Schruff. Trotz Krämpfen in der Schlaghand kämpfte sie die an Nummer 28 gesetzte Italienerin Flavia Penneta mit 6:4, 3:6, 7:5 nieder und zog wie bereits im Vorjahr in die zweite Runde ein. »Das war ein sehr schweres Stück Arbeit«, sagte die 23-Jährige. »Ich konnte den Schläger kaum noch halten und habe eine Rückhand sogar mit links gespielt.« Auch die zweite Prüfung bei dem mit 17,75 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnier gegen Anne Kremer aus Luxemburg oder die Amerikanerin Lisa Raymond scheint nun machbar zu sein.
Die Rückkehr von Martina Müller auf die Grand-Slam-Bühne ging daneben. Die 22-jährige Hannoveranerin verlor gegen die an Nummer vier gesetzte Kim Clijsters in nur 53 Minuten mit 1:6 und 2:6.
Ausgeschieden ist auch Tobias Summerer. Der Münchner musste sich dem Kroaten Ivan Ljubicic mit 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 beugen, schlug sich gegen den Kroaten aber achtbar. Vor allem im zweiten Durchgang hatte der 22-Jährige Vorteile und deutete an, dass er auf dem Weg ist unter die besten 100 der Tennis-Welt.
Grund zur Freude hatten die Titelaspiranten Serena Williams und Rafael Nadal sowie der Münchner Björn Phau. Die Amerikanerin startete mit einem 6:1, 6:3 gegen Yung-Jan Chan aus Taiwan in das Turnier, das sie 1999 und 2002 gewonnen hat. »Ich fühle mich besser als in den ganzen vergangenen zwei Jahren. Deshalb bin ich hocherfreut«, sagte Serena Williams. Der Spanier Nadal, der als größter Widersacher von Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz gilt, gewann mit 6:3, 6:3, 6:4 gegen Wildcard-Spieler Bobby Reynolds aus den USA.
Björn Phau war in der Qualifikation gescheitert und schaffte dank der kurzfristigen Absage von Australian-Open-Sieger Marat Safin, der noch immer an den Folgen einer Operation am linken Knie laboriert, doch noch den Sprung ins Hauptfeld. Statt des Russen spielt Phau nun gegen den Mannheimer Alexander Popp. Der 25 Jahre alte Lucky Loser steht erst zum zweiten Mal im Hauptfeld der US Open, wo er 2001 die zweite Runde erreicht hatte.

Artikel vom 30.08.2005