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Zeichen der
Solidarität

Der Kanzler in Erfurt


Erfurt (dpa). Als Zeichen deutscher Solidarität hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das grundlegend sanierte Stammhaus des Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt bezeichnet. Die Entscheidung, nach dem Massaker vor dreieinhalb Jahren an dem Gebäude festzuhalten, sei richtig gewesen, sagte Schröder gestern bei der Eröffnung. Der Bund hatte 9,9 Millionen Euro für den Umbau der Schule bereitgestellt. Im April 2002 hatte ein 19 Jahre alter Ex-Schüler 16 Menschen erschossen und sich selbst getötet.
Die Tragödie sei wieder und wieder diskutiert worden, »aber wirklich verstehen können wir sie immer noch nicht«, sagte Schröder vor 400 Schülern, Lehrern und geladenen Gästen. Die Wunden seien noch nicht verheilt, »weder in den Köpfen noch in den Herzen«. Die Politik habe ihre Lehren aus dem Vorfall gezogen mit Reformen beim Jugendschutz, Waffenrecht und Schulrecht. Die Bluttat des Schülers, der für sich keine schulische Perspektive mehr sah, habe gezeigt, dass niemand aufgegeben werden dürfe.

Artikel vom 30.08.2005