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Wohl dem Bauern, der
nach »QS« produziert

Tönnies informierte Schweinehalter über EU-Pläne

Von Frank Bollkämper
Rheda-Wiedenbrück (WB). Vier neue Verordnungen der Europäischen Union, die am 1. Januar 2006 in Kraft treten, machen aus Landwirten und Viehhändlern Lebensmittelbetriebe. Über die Folgen informierten sich am Samstag mehr als 1000 Betroffene beim Lieferanten- und Bauerntag der Firma Tönnies Fleisch im A2-Forum in Rheda-Wiedenbrück.
NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg

Ziel der EU-Verordnungen ist eine durchgängige Transparenz vom Stall bis zur Verkaufstheke. Dafür sollen die Schweinehalter und Viehhandelsbetriebe endgültig in die Produktionskette eingebunden werden. Als Lebensmittelunternehmer unterliegen sie dann den Lebensmittelhygienebestimmungen. Die Kennzeichnung der Schlachtschweine wird konsequent verfolgt werden. Alle nicht gekennzeichneten Tiere sollen als »genussuntauglich« eingestuft und aus dem Markt genommen werden. Empfehlung für die Praxis: kein Schwein darf ohne Kennzeichnung aus dem Stall.
Auf die Drohung folgte die Entwarnung: Für viele QS-Betriebe bedeute das neue Fleischhygienerecht keine wesentliche Änderung. Auch wenn der 1.1.2006 der Stichtag für die Einführung der neuen Verordnungen sei, bleibe zudem eine Frist bis 31.12.2009, um die Verordnung vollständig umzusetzen und in den Produktionsprozess zu integrieren.
Der neue NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg stellte klar, dass zwar die Regierung gewechselt, aber die Aufgaben, der sich alle stellen müssen, nicht geändert haben. Die Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahren verändert, nicht zuletzt wegen mehrerer Skandale. Um so wichtiger sei für das Land NRW ein Unternehmen wie Tönnies Fleisch, das im Bereich der Qualitätssicherung eine Vorreiterrolle innehabe. In Zeiten wie diesen sei es dem Land nicht möglich, Gelder zu verteilen. Stattdessen wolle man die Rahmenbedingungen für alle verbessern.

Artikel vom 29.08.2005