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Osterloh beglich die Zeche selbst

VW-Betriebsrat weist neue Vorwürfe wegen Mallorca-Reise zurück


Wolfsburg (dpa). Der neue VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh setzt sich gegen jede Verstrickung in die VW-Affäre zur Wehr. Für Wirbel sorgt eine 1100 Euro teure Betriebsratszeche auf Mallorca, über die »Focus« und »Spiegel« berichten. Osterloh soll zunächst auf Firmenkosten getafelt haben, später beglich er seine Rechnung jedoch aus eigener Tasche. An dem Essen in einem Restaurant in Palma hätten die Freundin Osterlohs sowie der Geschäftsführer des Betriebsrats, Michael Riffel mit Ehefrau teilgenommen. VW-Sprecher Dirk Große-Leege: »Die Revision hat nichts Beanstandenswertes festgestellt.
Der VW-Vorstand habe Osterloh und Riffel mit Frauen zur Vorstellung des neuen Passat-Modells im März nach Mallorca eingeladen. Die Kosten für das Essen in einem von VW gebuchten Restaurant seien ordnungsgemäß abgerechnet worden. Osterloh und Riffel hätten die Ausgaben später ohne Aufforderung privat übernommen. Im Zuge der VW-Korruptionsaffäre war Osterlohs Vorgänger, Klaus Volkert, zurückgetreten. Gegen ihn laufen Ermittlungen.
Osterloh erklärte, weil das Abendessen »ungewöhnlich teuer« gewesen sei, hätten Riffel und er signalisiert, dass sie die Rechnung privat erstatten wollten. Dieser Schritt sei zwar »nach den Regularien bei Volkswagen nicht notwendig« gewesen. »Wir haben uns deshalb so entschieden, weil wir an uns als Betriebsräte andere moralische Maßstäbe anlegen«, erklärte Osterloh.

Artikel vom 29.08.2005