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»Feuer und Flamme« für das Theaterspiel

Ehemalige Hans-Ehrenberg-Schülerin inszeniert szenische Traumreise - heute ist Premiere

Sennestadt (mcs). »Improvisation pur« steht heute Abend auf dem Programm, wenn von 20 Uhr an die Premiere der Theater-Collage »Feuer und Flamme« über die Bühne der Aula der Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule geht.

Angeleitet von Studentin Clarisse Schröder präsentieren dabei 20 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge fünf bis elf eine einstündige, szenische Traumreise mit virtuosen Musikeinwürfen und schwungvollen Tanzeinlagen.
»Was ist das denn für ein Theater?« Diese Frage wird sich der traditionell vorgebildete Besucher während der Aufführung sicherlich häufiger stellen. Ausgetretenen Pfaden folgt »Kreativ-Motor« Clarisse Schröder mit einer bisweilen recht avantgardistisch anmutenden Performace nämlich nicht.
Auch wenn sie den roten Pfaden für die Collage in Form verschiedener Situations-Bilder vorgegeben hat, bleiben den Mitwirkenden großzügige Spiel-Räume, um die Skizzen als Impulse zu begreifen und aus dem Moment heraus und improvisierend mit Leben zu füllen.
Neben selbstverfassten und aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragenen Texten, die die Akteure sowohl einzeln als auch chorisch vortragen, lockern minimalistische instrumentale Interludes, mit neuen Texte versehene Lieder sowie Tanzchoreographien den szenischen Ablauf auf.
Insgesamt zu bewundern ist das große Selbstbewusstsein, mit dem sich die Akteure auf Clarisse Schröders experimentellen Ansatz einlassen. Doch der Studentin der angewandten Theaterwissenschaft, die 2002 in Sennestadt n der HES ihr Abitur machte, gelang es schnell, wie sie selbst erzählt, andere für das Projekt zu begeistern - darunter auch die Schulleitung des Gymnasiums.
Intensive Eindrücke wird der ungewöhnliche Theaterabend bei den Zuschauern gewiss hinterlassen, regt er doch etwa zum Nachdenken über die Ursprünge des Lebens und zur Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Status quo an. Ungewollte komisch kommen jedoch einige der vermittelten tiefgreifenden Botschaften daher.
Sie werden von jungen Protagonisten vorgetragen, denen man die Erkenntnis der Tragweite ihrer Aussagen aufgrund ihres Alters (noch) nicht zutraut. Ihre Courage und Spielfreude macht dies jedoch wieder mehr als wett.
l Außer der heutigen Premiere findet am morgigen Dienstag, 30. August, ebenfalls um 20 Uhr, eine weitere Aufführung von »Feuer und Flamme« in der Aula der Hans-Ehrenberg-Schule, Elbeallee 75, statt. Der Eintritt ist auch hierbei frei.

Artikel vom 29.08.2005