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Tanz-Compagnie traf mitten ins Herz

»Festlicher Auftakt« bot musikalische Glanzlichter und eine pfiffige Ballett-Choreografie

Von Burgit Hörttrich und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Den Reingewinn es Abends stiften die Theater- und Konzertfreunde (TheKos) auf Vorschlag von Intendant Michael Heicks dem Kinder- und Jugendtheater mit der Inszenierung »Kick and Rush«. Gewonnen haben auch alle, die den »Festlichen Auftakt« zur neuen Theaterspielzeit in der ausverkauften Oetkerhalle miterlebten.

Geboten wurde nicht nur ein passender Rahmen für die Verleihung von Opern- und Schauspieltaler, sondern ein Abend, der Appetit machte auf Umbauspielzeit Nr. 2. So haben die beiden neuen Ensemble-Mitglieder, die Sänger Jacek Janiszewski und Damon N. Ploumis das Zeug zu echten Publikumslieblingen - was die Darbietungen der Übrigen aber nicht mindern soll. Auch die Arien, die Kaja Plessing, Preisträgerin Melanie Kreuter, Lassi Partanen, Mojca Vedernjak, Clemens Löschmann, Annina Papazian, Victoria Granlund und vielleicht besonders Michael Bachtadze und Alexander Marco-Buhrmester darboten, waren allerbeste Werbung für das Musiktheater. Marco-Buhrmester erfreute das Publikum mit der Arie des Nabucco und wenn von Nabucco die Rede ist, darf der »Gefangenenchor« nicht fehlen - das war auch in der Oetkerhalle nicht der Fall, wenn auch Anke Hoffmann, geschäftsführende Dramaturgin des Musiktheaters und Moderatorin des »Auftakts« meinte: »Es gibt viel mehr als den 'Gefangenenchor' - aber eben auch den 'Gefangenenchor'.« Weiterer Höhepunkt: die Vorstellung der neuen Ballett-Compagnie unter Leitung von Gregor Zöllig und Christine Biedermann. Mit einer pfiffigen Choreografie, mit der sich jeder der zehn Tänzerinnen und Tänzer präsentieren konnte, begeisterten die Akteure das Publikum. Dirk Kazmierczak zeigte zudem, dass er nicht nur tanzen, sondern auch moderieren und singen kann.
Schauspielpreis-Träger Thomas Wolff hatte sich ein persönliches Stück ausgedacht, schilderte darin Vorsprechen und Schauspieler-Albträume (»Ich finde den Weg zur Bühne nicht«). Und zeigte, dass er sich freute: »Mein erster Preis, sozusagen eine Uraufführung.« Überreicht wurde ihm der Taler von TheKos-Vorsitzender Christiane Pfitzner, die verriet, dass Wolff als Junge immer Pirat werden wollte. Als er erkannt habe, dass Pirat kein richtiger Beruf sei, habe er wenigstens Piraten spielen wollen. . . Dr. Dieter Brand übergab den Operntaler an Melanie Kreuter, assistiert von seiner Tochter Esther (11). Brand betonte, Melanie Kreuter sei vom Publikum »in diesen Preis getragen« worden, denn bislang wurden damit Künstler im ersten Engagement ausgezeichnet. Christiane Pfitzner lobte: »Wir, das Publikum, haben eine hochkarätige Saison hinter uns.«Weitere Berichte Seite Kultur/Lokalseite 3

Artikel vom 29.08.2005